"Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird." (ARVO PÄRT)
In einer kleinen Wismarer Gasse, direkt neben einer schönen alten Backsteinkirche, liegt die Zentrale von Das jüngste, zwölfte Album erschien vor wenigen Wochen, es ist ein Labelsampler mit neun Stücken und trägt den passenden Namen "Advent" (NONPOP-Besprechung). Zwar kam es erst nach der eigentlichen Adventszeit auf den Markt, gibt aber durch seine Betitelung zwei Hinweise auf Umstände, die den Auftritt von Viele Interviewversuche mit PÄRT sind entweder an der Sprachbarriere oder an klugen, aber geschlossenen Antworten gescheitert. Zum Beispiel wiederholt er oft Sätze wie: "If anybody wishes to understand me, they must listen to my music. [...] If anybody wishes to know about my private life, there are things that I wish to keep closed." Mit DUNCAN hatten wir mehr Glück. Der Winter liegt zwar in den letzten Zügen, aber die Erinnerung an den vielen Schnee ist frisch und bietet, wie ich finde, noch ein paar Wochen lang den perfekten Rahmen für Fragen und Antworten zu Hallo DUNCAN! Zu Beginn zwei elementare Fragen. Erstens: Wie spricht man bloß Deinen Nachnamen richtig aus? Hängt vom Dialekt ab: Ich sage ja O KEYELLA, aber ein Radiosender in Dublin hat es neulich O KAYLIG ausgesprochen, was genau so richtig ist. Es gibt kein 'Hoch-Irisch'. Der Name ist ganz einfach das irische Original von O KELLY. Mein kompletter Name bedeutet: 'Dunkelhaariger Krieger aus dem Clan der Streitsüchtigen'. Ob das zu mir passt, müssen andere entscheiden, wenn sie mich erleben. Und zweitens: Ich habe schon mit Leuten gesprochen, die nur Kassetten veröffentlichen. Es gibt Vinyl-Fetischisten, Download only-Labels – aber Du bist meines Wissens der einzige Mensch, der ausschließlich 3inch-CDs veröffentlicht. Was gefällt Dir so an diesem Format? Ich bin ja nicht der einzige, der 3inch-CDs rausbringt, aber stimmt: Wir haben da einen Schwerpunkt. Du hast Vinyl in Deiner Frage erwähnt, und ich glaube, wir können uns gut vergleichen mit Labels, die sich auf 7inch-Singles spezialisiert haben. (Ich habe nur keinen Plattenspieler, ansonsten...) Ich mag die Beschränkung, die das Format auferlegt, wenn ich an die Spielzeit denke: Wir haben genau 24 Minuten. Der Künstler kann sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung also wirklich darauf konzentrieren, nur sein bestes Material zu nehmen. Das soll nicht respektlos klingen, aber es ist nun mal für jeden schwierig, auf einen Schwung 45 Minuten (plus X) an erstklassigem Material zu liefern. Deshalb brauchen Musiker oft so wahnsinnig lange, um ein Album zusammenzukriegen. Außerdem bin ich fasziniert von der Idee, aus Kürze Schönheit zu schaffen. Egal, ob Du eine Arbeit von ANTON VON WEBERN oder "Revolver" von den BEATLES nimmst: Es ist möglich, eine ganze Menge Material in wenig Zeit zu packen. Genres wie 'Ambient' oder 'Post-Rock' sind nicht gerade für Knappheit bekannt, also liegt genau dort eine zusätzliche Herausforderung! Labelchef DUNCAN Ó CEALLAIGH
Michael We. für nonpop.de
Verweise zum Artikel: » [ PARVOART ] » Shop mit [ PARVOART ]-CDs » sehr übersichtliche PÄRT-Seite » umfangreiche Info-Seite zu PÄRT » VAN DER PAPEN @ myspace » JOHN R. CARLSON @ myspace » Homepage von JOHN R. CARLSON » DUNCAN @ virb » DUNCAN @ last.fm Themenbezogene Artikel: » VARIOUS: Advent
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