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Claudia K.

September Warning Festival 15.9.06

Jesus died in Erlangen


September Warning Festival 15.9.06
Kategorie: Vorschau
Wörter: 847
Erstellt: 17.09.2006
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Wer den Jugendclub Omega in Erlangen besucht, in südlichen Gefilden bekannt für die Veranstaltung „Fog Valley“, die dort jeden letzten Freitag des Monats stattfindet, dem fällt vor allem eines auf: Himmel ist dieser Laden klein! Klein – und am vergangenen Freitagabend Austragungsort des SEPTEMBER WARNING Mini-Festivals, organisiert von der Front of Gnark, die auch für die erwähnten Fog Valley Partys verantwortlich zeichnet.
Soweit, so gut. Trotz anfänglicher Skepsis angesichts der Genauigkeit der Wegbeschreibung erreichten wir pünktlich zum Einlass um 21 Uhr das Omega, eine Containerbüchse, malerisch gelegen unter einer Hochstraße und in unmittelbarer Nachbarschaft einer Bahntrasse. Hier also sollten sich NEBELUNG, TONAL Y NAGUAL und SPIRITUAL FRONT die Ehre geben.
Den Anfang machten NEBELUNG, zwei Männer und ihre Akoustikgitarren, eine stimmungsvoll dunkle Bühne und die von dieser Gruppe gewohnt ruhige, naturlyrische Musik. Die sympathischen Bonner trugen Bekanntes von der „Mistelteinn“ und der „Reigen“, aber auch einige neue Stücke (die uns hoffentlich bald in CD-Form wiederbegegnen werden) vor, und waren auch um eine Zugabe nicht verlegen. Besonderes Highlight zum Abschluss war zweifellos das Stück „Sturm“, mit dem sie auch auf dem Sampler "Eisiges Licht 2" vertreten sind. Etwas störend waren allenfalls die Züge, die im Hintergrund dann und wann vorbeirauschten, und aufgrund der sehr ruhigen Musik unangenehm deutlich zu hören waren – unfreiwillige real-industrielle Untermalung, oder wie auch immer man das bezeichnen möchte. Und ja: Es war warm, und noch mehr als das Publikum haben zweifellos die beiden auf der Bühne gelitten. Im großen und ganzen ein sehr schöner und gelungener Auftritt, bei dem NEBELUNG nicht nur musikalisch, sondern auch durch ihre sympathische Bühnenpräsenz zu überzeugen wussten.  


Nebelung
Nebelung


Danach... wurde es etwas eigenartig, als nach kurzer Umbauphase TONAL Y NAGUAL die Bühne betraten, zwei Musiker aus Nürnberg, von denen ich, ich muß es gestehen, bis zu diesem Abend noch nichts gehört hatte. Bereit mich überraschen zu lassen, harrte ich dem, was da kam – und wurde überrascht. Was ich von dieser Darbietung halten soll, weiß ich indes immer noch nicht so recht. Seltsam, trifft es vielleicht ganz gut, und ich frage mich nach wie vor, ob das alles ganz ernst gemeint war. Zumindest das letzte Lied, „My Girlfriend is a car“ (woher kam eigentlich der BH, der plötzlich über der Gitarre hing?) inklusive Parts, die weiblichem Stöhnen nachempfunden waren, verleitete zu Spekulationen in diese Richtung, beschwören würde ich es jedoch nicht. Der BH (schwarz) wurde schließlich zu Ende des Songs ins Publikum geworfen, wo er - unaufgefangen - auf dem Fußboden landete (es folgte Gelächter im Publikum). Stellenweise wirkte der Auftritt etwas unkoordiniert, was daran liegen mag, dass es nicht einfach ist, diverse Gitarren und ein Akkordeon zu managen, wenn man nur zu zweit auf der Bühne steht. Musikalisch erweckten die beiden zuweilen den Eindruck, eine Art Kopie von SPIRITUAL FRONT auf die Beine stellen zu wollen - mit dem sexuell-lasziven Nihilismus klappte es allerdings, man muss es leider ehrlich sagen, nicht so ganz. Dementsprechend kurz und schmerzlos war der Abschied durch das Publikum, eine Zugabe wurde nicht verlangt.


Tonal y Nagual
Tonal y Nagual


Und dann war es schließlich soweit – nach einer weiteren Umbauphase mit Soundcheck, nach dem die Band zur allgemeinen Irritation noch einmal kurz verschwand, betraten SPIRITUAL FRONT die Bühne, wo sie mit begeistertem Applaus empfangen wurden. Mitreißend vom ersten Moment an begannen sie auch gleich, Tempo vorzulegen. Fast alle Songs ihres Auftritts stammten von dem neuen Album „Armageddon Gigolò“, dazu ein oder zwei Tracks von der „Satyriasis“ Split mit Ordo Rosarius Equilibrio. Ich muss sagen, dass ich die übermäßige SPIRITUAL FRONT-Euphorie, die mit dem neuen Album ausgebrochen zu sein scheint, nie ganz geteilt habe. Dieses Konzert jedoch hat sie mir ein Stück weit verständlich gemacht. Unmöglich, von diesem Auftritt nicht mitgerissen zu sein. Die intensive, temperamentvolle Bühnenpräsenz der Italiener griff sofort auf den kleinen Raum über, ein lebendiger, dynamischer Auftritt, der eine großartige Stimmung vermittelte. Das Publikum ging entsprechend mit, immer wieder gab es begeisterten Applaus und anfeuernde Zwischenrufe, und spätestens als Simone den Song „Jesus died in Las Vegas“ scherzhaft als „Jesus died in Erlangen“ ankündigte, gab es kein Halten mehr. Um eine Zugabe, die bemerkenswert umfangreich ausfiel, mussten die sichtlich spielfreudigen Musiker nicht lange gebeten werden, und so klang der Konzertabend schließlich zur allgemeinen Freude mit „No Kisses on the Mouth“ aus.


Spiritual Front
Spiritual Front


Danach leerte sich das gut besuchte Omega (sehr viel mehr Leute hätten wirklich nicht hineingepasst) recht schnell. Man saß noch eine Weile im Hof zusammen und nutzte die Gelegenheit zu Unterhaltungen und zum Austauschen erster Eindrücke – und genoss die frische Luft der Nacht (während nebenan noch ein paar Züge vorbeirauschten).
Fazit: ein wirklich angenehmer Konzertabend, der es möglich macht, über den etwas eigentümlichen Mittelteil mit gehobener Braue hinwegzusehen. Fragt sich nur, wer letztlich den ominösen BH doch noch aufgehoben hat, denn irgendwann war er verschwunden. 



 
Claudia K. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Spiritual Front
» Nebelung
» Tonal Y Nagual
» Front Of Gnark

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