:OTWATM: live in Leipzig

Gelungenes Osterkonzert

Kategorie: Vorschau
Wörter: 492
Erstellt: 14.04.2006
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:OF THE WAND & THE MOON: & Seelenthron, 13. April 2006, BPM-Club Leipzig

Der BPM-Club in Leipzig hat erst im letzten Jahr kurz nach dem WGT seine Pforten geöffnet und bietet sich in unmittelbarer Nähe zum agra-Messegelände als multifunktionale Veranstaltungsstätte für Partys und Konzerte jeglicher Art an. Ein Konzert der besonderen Art gab es für die schätzungsweise 300 Besucher in der Nacht zum Karfreitag zu sehen. Kim Larsen und seine Mannen von :Of The Wand & The Moon: haben sich nicht nur durch vergangene WGT-Auftritte auch außerhalb der Neofolk-Szene einen Namen erspielt. Entsprechend bunt gemischt war das Publikum. Pünktlich um 21:00 Uhr war der Club bereits gut gefüllt, wurde doch bereits im Vorfeld darauf hingewiesen, dass aufgrund des Feiertages das Konzert um 0:00 Uhr beendet sein muss. 

Nachdem man sich an den obligatorischen Ständen mit CDs, Büchern, Trinkhörnern und zahlreichem Schmuck eindecken konnte, erwartete den Besucher ein angemessener Konzertsaal, wie man es aufgrund des Namens nicht unbedingt erwartet hätte. Lediglich die paradiesischen Hawaiischirme an der Bar wirkten etwas befremdlich, insgesamt jedoch durch angenehmes Ambiente und guten Sound für die Zukunft absolut empfehlenswert.

Gegen 21:30 Uhr betraten Seelenthron die Bühne. Erst später sollte ich erfahren, dass sich zwei ehemalige Bandmitglieder von Dies Natalis hinter diesem Namen verbargen. Das insgesamt eher ruhige Set erwies sich als gelungene Einstimmung auf :OTWATM:.  Der Hinweis des Sängers, „man möge doch ruhig etwas näher zur Bühne treten um die Leute nicht zu stören die sich unterhalten möchten“ sorgte dann auch kurzzeitig für etwas Heiterkeit im Publikum.

Nach kurzer Umbaupause und anfänglichen technischen Problemen spielten :OTWATM: ein rund einstündiges Set, welches keine Wünsche offen ließ. Unterstützt wurde Kim Larsen (mit deutlich gewachsenem Rauschebart) neben 2 Musikern an Keyboard und Gitarre auch von Oliver (Sonne Hagal) am Schlagwerk. Die souveräne Darbietung und das Zusammenspiel der Künstler erreichte eine Intensität, wie man sie leider nur von wenigen Bands des Neofolk-Genre kennt. :OTWATM: gehören zweifelsohne zum Besten, was Darkfolk im Moment aufzubieten hat. 

Erwartungsgemäß spielten Larsen & Co. größtenteils Stücke des letzten Albums Sonnenheim, von welchem insbesondere Hollow Upon Hollow, My Black Faith und Hail!Hail!Hail! vom Publikum mit frenetischem Applaus belohnt wurden. Aber auch ältere Stücke wie I Crave For You und Lost In Emptiness fanden wohlverdienten Zuspruch. Viel zu spät bemerkte ich, dass auf zwei Leinwänden im hinteren Teil des Clubs Impressionen von skandinavischen Wäldern und Runensteinen projeziert wurden, so dass sich mein Blick des öfteren nun auch vom Geschehen auf der Bühne abwandte. Der ausdrucksstarke Gesang von Larsen offenbarte eine stimmliche Entwicklung, die man ihm zu damaligen flüsternden :Nighttime Nightrhymes:-Zeiten nicht unbedingt zugetraut hätte.
Insgesamt haben wir wieder einmal einen mehr als gelungenen Auftritt mit einem gut aufgelegten Kim Larsen in Leipzig erlebt, welcher viele zufriedene Gesichter um Mitternacht in die Nacht entlassen hat.

Schließlich ist es mir nach schweißtreibender Recherche auch noch gelungen, die Bedeutung der mit Runenschrift verzierten Akustikgitarre zu entschlüsseln:

:THIS: :MASHINE: (sic!) :KILLS: :SHALLOWNESS:  …wie recht er doch hat…