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Michael We.

FRÄKMÜNDT - Reise durch die Schweiz

Interview mit der Urklangkapelle


FRÄKMÜNDT - Reise durch die Schweiz
Kategorie: Spezial
Wörter: 934
Erstellt: 11.08.2010
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Liebe Urfolker, ein kleines Assoziationsspiel zum Einstieg: Was bedeutet Euch die Schweiz? Wofür steht sie in Eurem Leben?

'Die Schweiz' ist in erster Linie Vielfalt. Sie bedeutet vier Sprachen, unterschiedliche Traditionen und sehr abwechslungsreiche Landschaften. Als Ganzes kann man dies vielleicht als historisch gewachsenes Übereinkommen verschiedener Regionen zugunsten ihrer eigenen Freiheit ansehen.
Im Vordergrund steht aber wohl für jeden Schweizer (bewusst oder unbewusst) in erster Linie die Region, aus welcher er stammt, definiert durch Sprache und Dialekt, Landschaft und Tradition. Was sich in FRÄKMÜNDT insofern offenbart, dass der thematische Schwerpunkt in der Zentralschweiz liegt und auch in einem hier üblichen Dialekt vorgetragen wird.

Von Euch gibt es wenig mehr als die drei Namen CHREGU, RES und KÄTHI. Hinter einem dieser Namen versteckt sich CHRISTOPH. Damit ist mein Faktenwissen auch schon erschöpft. Stellt Euch doch bitte mal vor: Wer ist wer? Wie heißt Ihr wirklich? Welche Instrumente spielt Ihr?

Mittlerweile sind wir sogar um ein weiteres Mitglied bereichert! Fangen wir also am besten mit diesem an: ANNELI – Drehleier, Flöten, Bass, Gesang. KÄTHI – Akkordeon. CHREGU – Komposition und Interpretation, Gitarre, Bass, Akkordeon, Maultrommel, Mundharmonika, Perkussion. RES – Gesang und Thematik, Maultrommel, Mundharmonika, Perkussion
Die Namen sind nichts anderes als unsere realen Namen in Dialektrufnamen übersetzt. Es soll aber vielmehr um die Musik und die Inhalte gehen, anstatt um uns als Personen.

Was ist das, 'Urfolk'? Wie würdet Ihr ihn beschreiben?


'Urfolk' meint für uns neue Volkslieder auf ursprüngliche Weise zu kreieren und alte, vergessene Lieder neu zu interpretieren. Dabei geht es weniger um musikalische Perfektion als um die ehrliche Vermittlung  von Atmosphäre und Inhalt. Anders als in der im deutschsprachigen Raum wuchernden Schlagervolksmusik sollen dabei durchaus auch tragische, mysteriöse und düstere Themen aus der reichhaltigen Geschichte und Sagenwelt umgesetzt werden. Natürlich bleibt aber auch Raum für eher heitere Phänomene, wie beispielsweise der "Soubannerzog" (Saubannerzug) auf dem "Urbärglieder"-Album.

Der Schweizer Dialekt auf "Urbärglieder" klingt für mich sehr authentisch, eigentlich müsstet Ihr echte Schweizer sein, oder habt Ihr Euch das antrainiert? Sprecht und pflegt Ihr 'Schwyzerdütsch' auch abseits der Band?

Der Dialekt IST authentisch! Entweder man spricht einen Dialekt oder nicht. Ihn zu erlernen ist praktisch unmöglich.



Auf dem Cover ist eine Kugel mit seltsamen Lebewesen drauf, Urwürmern oder -schlangen. Was stellt diese Kugel dar?

Die Kugel stellt den so genannten Drachenstein dar. Er steht symbolisch für die vielen Drachenlegenden, welche sich um den Pilatus in der Zentralschweiz ranken. Zitat aus dem Beiheft: "1421 soll ein gewaltiger Drache neben Bauer STEMPFLIN vom Pilatus in die Tiefe geschossen sein, worauf dieser vor Angst in Ohnmacht fiel. Als er wieder aufwachte fand er in einem Klumpen geronnen Blutes eine seltsame Kugel, welche fortan als Drachenstein bekannt wurde und noch heute im naturhistorischen Museum von Luzern ausgestellt ist."

Die drei Fotos auf Eurer Internetseite und im Booklet – das seid nicht wirklich Ihr, oder doch? Wer hat da Modell gestanden?

Die Bilder sind schon älter und wir waren noch jung und knusprig. Alsbald werden wir neue Bilder machen, auf denen wir uns dann auch ähnlicher sehen, zumal das ANNELI auf dem alten Bild ja noch nicht vertreten ist.

Ihr habt Euch nach einer bestimmten Gegend benannt: Fräkmüntegg ist ein Gebiet auf der Nordseite des eben schon erwähnten Berges Pilatus, der zu den Voralpen in der Zentralschweiz gehört. Wie kam es zu der Namensgebung?

Eigentlich war FRÄKMÜNDT der Name des ganzen Pilatus-Gebirges. Es stammt von lateinisch 'fractus mons' (gebrochener Berg) und wurde zusehends zu FRÄKMÜNDT dialektverformt. Als der Legende nach der Leichnam und somit der ruhelose Geist des PONTIUS PILATUS in einen See auf dem Berg geworfen wurde, begann man diesen Pilatus zu nennen. Die Alp Fräkmünt und das Fräkmüntegg sind Flurnamen, welche auf die ursprüngliche Bezeichnung des Berges verweisen.
Der Name passte sehr gut, da der Pilatus der wohl sagenumwobenste und speziellste Berg der Innerschweiz ist und durch die Verwendung einer bereits vergessenen Bezeichnung für diesen unsere Intention, vergessenes oder in Vergessenheit geratendes Lied- und Sagengut neu zu interpretieren, zutage tritt.

In der limitierten Box-Ausgabe von "Urbärglieder" liegen Steine, die angeblich vom Pilatus stammen. Habt Ihr die selbst gesammelt?

Die Steine stammen tatsächlich vom Pilatus und wurden kurz unterhalb des Widderfeldes gesammelt. Auch die Mondmilch in der Box existiert wirklich und wurde aus dem sagenumwobenen Mondmilchloch, einer Höhle im Pilatus gewonnen.

Auch in anderen Ländern gibt es Bands, die Urfolk in Eurem Sinne machen, also sich um Sagen und Geschichten ihrer Heimat kümmern: zum Beispiel ÀRNICA aus Spanien, SVARROGH aus Bulgarien, SANGRE CAVALLUM aus Portugal. Verbindet Euch etwas mit diesen Bands?

Ich kenne SVARROGH noch als Metal-Projekt und habe sogar noch irgendwo ein Demo aus dieser Zeit. Ansonsten sind mir die Projekte meist vom Namen her bekannt, aber von einer Verbindung zu sprechen wäre übertrieben.

Gibt es dennoch so etwas wie eine Alpinfolk-Familie? Die Verbindung zu STURMPERCHT besteht ja allein schon über CHRISTOPH. Auch in Bayern gibt es einige Alpinfolker. Tauscht Ihr Euch aus? Viele Sagen ähneln sich ja von Land zu Land ...

Mit den STURMPERCHTen haben wir uns im Salzburgerland schon oft bis in die frühen Morgenstunden ausgetauscht. Je länger der Austausch, desto mehr begannen sich die Sagen zu ähneln ...

Habt Ihr eine Schweizer Lieblingssage?

Es gibt viel zu viele schöne Sagen, als dass ich mich auf eine Lieblingssage festlegen könnte. Sehr schön ist aber sicher die Sage von der Herkunft des Urner Wappen(s)tieres und jene der Herdmanndli.

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Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» FRÄKMÜNDT @ myspace
» FRÄKMÜNDT @ last.fm

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