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Dominik T.

Albert Mudrian: CHOOSING DEATH

Geschichte von Death Metal u. Grindcore


Albert Mudrian: CHOOSING DEATH
Genre: Metal
Verlag: Iron Pages...
Medium: Buch
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1988/89 ist aber auch die Zeit, in der der Death Metal um eine immens wichtige Facette erweitert wurde: den schwedischen Death Metal. Wichtigste Band des Landes: NIHILIST. Die Gründerbands der schwedischen Szene hatten wie die Grindcore-Bands eher einen Hardcore-Punk-Hintergrund, was ihrem Stil deutlich anzumerken war. Ihnen ging es mehr um ein "Drauflos"-Spielen, weniger um technische Kabinettstückchen. Im SUNLIGHT Tonstudio wurde nun zuerst NIHILIST, dann CARNAGE und in der Folge unzähligen, anderen Bands des Landes ein extremer eigener, massiver von stark heruntergestimmten und verzerrten Gitarren geprägter Sound verpasst. Aus NIHILIST entstanden ENTOMBED und UNLEASHED, aus CARNAGE DISMEMBER.
Ungefähr 1992 oder 1993 war der Death Metal in seiner Entwicklung schon weitestgehend ausgereizt. Die größten Szenelabels, ROADRUNNER aus den USA, EARACHE aus England oder NUCLEAR BLAST aus Deutschland, kämpften um Marktanteile und auch die "Subgenres" hatten alle ihre jeweiligen Klassiker schon veröffentlicht, dennoch "boomte" das Genre noch.
Die Death Metal-Welt war in gewisser Weise einfach: Es gab die führenden Bands in Florida, USA, in Stockholm, Schweden und in England, jeweils repräsentiert durch bestimmte Produzenten bzw. Tonstudios, SCOTT BURNS/MORRISSOUND (USA) THOMAS SKOGSBERG/SUNLIGHT (Schweden) und COLIN RICHARDSON (England). Die zentraleuropäischen Bands orientierten sich meist an Florida und nahmen sogar dort ihre Alben auf, wenn es das Budget zuließ. Unabhängig davon, ließ sich jede Death Metal-Band, die mitreden wollte, ein Cover von DAN SEAGRAVE malen.
Im Buch wird diese übersichtliche Pattsituation originellerweise mit dem "Kalten Krieg" verglichen...und tatsächlich, es ging um musikalische Aufrüstung. Schweden und die USA scharten ihre Fans und Satellitenstaaten um sich, neutrale Ausreißer gab es kaum, Ausnahme, neben England, vielleicht noch Finnland und Österreich. Die USA-Bands standen für musiktechnische Finessen und eine Extraportion Show, die Schweden, hier als Vertreter von "Old Europe" für einen unprätenziösen Stil, mitunter verfeinert durch einen gewissen "nihilistisch-philosophischen" Tiefgang. Konnte das lang gut gehen? Nein, natürlich nicht... ALBERT MUDRIAN zeigt sehr schön, wie die schöne Welt des Death Metals durch eine gewisse, einsickernde Hybris, die vor allem von den Labels ausging, langsam Risse bekam. Die großen Bands, die das Genre einst geschaffen hatten, auf sie war, soweit sie noch existierten, jedoch immer Verlass. DEATH und MORBID ANGEL wurden auf ihre jeweils eigene Art musikalisch-technisch immer anspruchsvoller. CARCASS entkamen der "Grindcore- Geschwindigkeitsfalle" durch sehr intelligent-geschicktes Hinzufügen klassischer "Heavy Metal- Anteile" ("Necroticism. Descanting The Insalubrious") . ENTOMBED waren sowieso erhaben und glänzten u.a. durch ihre Texte (siehe "Clandestine") und OBITUARY oder UNLEASHED veröffentlichten immerhin routiniert Alben in ihrem unverwechselbaren Stil. NAPALM DEATH schlingerten etwas mit ihrem Album "Harmony Corruption" (1990), mit dem sie sich vollends dem Death Metal zuwandten, was ihnen starken "Liebesentzug" von Seiten der alten Fans einbrachte, die die richtige "Punk-Attitude" vermissten, mit dem großartigen "Utopia Banished"-Album (1992) war der "Friede" aber wieder hergestellt. Diese "Liebesentzugepisode" zeigt, dass die kulturellen Barrieren zwischen "Punk" und "Metal", die von irgendwelchen "Avantgarde-Kulturtheoretikern" aufgestellt wurden, manchmal noch wirken.
"Skandale" gab es in dieser letzten Hochzeit auch noch ein wenig, von CANNIBAL CORPSE und DISMEMBER wurden Alben wegen "Gewaltverherrlichung" indiziert und "Satanist" GLEN BENTON von DEICIDE genoss in einer Zeit, in der noch keiner Kirchen abfackelte die Aufmerksamkeit, die sein "umgedrehtes Kreuz" auf die Stirn gebrannt, auslöste.
Drei große Erfolge markierten laut Mudrian gleichzeitig den Wendepunkt: 1993 erschien das MORBID ANGEL-Album "Covenant", es war die erste Death Metal-Scheibe auf einem Major Label (GIANT). Niemand hätte geglaubt, dass es diese musikalische Extremform binnen vier Jahren soweit würde bringen können - und MORBID ANGEL reduzierten keinesfalls das aggressive und "satanische" Element in ihrer "Kunstform", wie es nun z.B. auch im Kultursender ARTE hieß. Ebenfalls 1993 tauchen CANNIBAL CORPSE auf einmal als sie selbst in der Hollywood- Komödie "Ace Ventura" von und mit JOHN CAREY auf, auch das ein Erfolg.

Diese und ähnliche Erfolgsgeschichten folgten, das Ende vom Lied war, dass EARACHE, weil sie glaubten soweit zu sein und auch die andere Seite Lunte roch, ein Lizenzvertrag mit SONY für Nordamerika abschloss. MUDRIAN rekonstruiert: Ab da ging alles schief. EARACHE-Bands wie CARCASS, NAPALM DEATH und ENTOMBED erfuhren, was es heißt, bei einer "großen Firma" zu sein, aber in dieser völlig allein gelassen zu werden und teilweise absurden Zwängen ausgesetzt zu sein. Bei NAPALM DEATH war es ein vielsagendes "könnt ihr nicht ein bisschen langsamer spielen?" von Seiten der Bosse, bei CARCASS und ENTOMBED fehlendes Mitspracherecht in elementaren Fragen. CARCASS zerbrachen daran im bandinternen Zwist. ENTOMBED machten mehrere Identitätskrisen durch. Bei NAPALM DEATH kam zu der Identitätskrise noch ein furchtbarer Streit der Sorte "All Pigs Must Die" mit EARACHE, dem Label, dass sie seit den Anfängen im CRASS-Umfeld begleitete. Bei MORBID ANGEL hatte ihr charismatischer Frontmann DAVID VINCENT, vom "Rock Hard" als "Rechtsradikaler" ausgemacht, keine Lust mehr, den Kasper zu spielen und bei OBITUARY, DEICIDE, UNLEASHED und vielen Anderen ließ schlicht und einfach das Interesse immer mehr nach. In der Situation, vielleicht auch gerade bedingt durch diese Misserfolge, pochte spätestens ab 1992 immer nachdrücklicher der "Black Metal" an die Tür, der zwischenzeitlich schon als Begriff völlig vergessen worden war und von EURONYMOUS, MAYHEM, BURZUM und Co ja auch gerade als Gegenbewegung zum Death Metal, der - so der Vorwurf - sich zum "Life Metal" entwickelte, intendiert war. Der Sog des "Neuen/Alten" war so stark, dass mit DARKTHRONE eine der talentiertesten Death Metal-Bands Skandinaviens schon 1992 total umschwenkte und mit "A Blaze In The Northern Sky" ein infernalisches Zeichen im Sinne des alten Black Metals setzte...den Rest der Geschichte kennen wir, und er wird dankenswerterweise auch von MUDRIAN nicht nochmals aufgetischt.
Mit dem Death Metal ging es nun immer weiter bergab, während der Black Metal immer beliebter wurde. Den Tiefpunkt der Relevanz des Death Metals sieht Mudrian am Ende des Jahres 1996 erreicht, als im TERRORIZER, der führenden Szenezeitschrift für extremen Metal, gerade mal zwei Bands des Death Metal-Genres in den "Top 30" des Jahres auftauchten (ARCH ENEMY und VADER). EARACHE versuchten sich über Wasser zu halten, versuchten gar BURZUM unter Vertrag zu nehmen, doch ihr Name war zu eng mit dem Aufstieg und Niedergang des Death Metals verknüpft. Es gelang nicht und letztlich suchten sie eine Zeit lang ihr Heil in der Veröffentlichung Metal fremder Musik, Techno etwa.
Zur Bestimmung einer wichtigen Ursache des Niedergangs zitiert MUDRIAN eine Aussage von GUNTHER FORD, dem umsichtigen Manager von MORBID ANGEL: "Wenn man sich heute die Kataloge der Labels von damals anschaut, findet man haufenweise Bands, die nie eine Platte hätten veröffentlichen dürfen. Aber sie waren halt auch ein Teil der großen Death Metal Hysterie." Anders ausgedrückt, ein paar Leute haben den Mund nicht voll genug bekommen, wie sich die Dinge doch immer gleichen und wiederholen...
Death Metal und Grindcore haben in ihrer kurzen Blütezeit viel bewirkt, neben dem Genre des "Gothic Metal", haben sie der Welt der "extremen Musik", vor allem in Gestalt von Ex-NAPALM DEATH-Mitgliedern wie MICK HARRIS und JUSTRIN BROADRICK so innovative Projekte wie SCORN und GODFLESH hinterlassen. Die Musiker hatten vom Erfolg des Genres nicht viel, auch die Produzenten nicht. Lediglich einen Labelchef wie MARKUS STAIGER (NUCLEAR BLAST) dürfte das Genre zum Millionär gemacht haben. MUDRIAN meint auch, dass der Charterfolg von SLIPKNOT ohne Death Metal nicht möglich gewesen wäre. Nun gut, ich hätte in dem Fall drauf verzichten können. Was auf jeden Fall bleibt, ist mindestens eine Hand voll extrem innovativer Alben, die jeder Fan "extremer Musik", egal aus welcher Ecke, kennen sollte. 
Doch halt, das Thema ist noch nicht erschöpft. 1. Weil natürlich der Black Metal die "Fehler" des Death Metals im großen Stil wiederholte, schließlich handelt es sich bei den Phasen "Untergrund", "Kommerzialisierung" und "Bedeutungsverlust" um eine fortschreitende Entwicklung, die sich schon fast in Form einer notwendigen Gesetzmässigkeit vollzieht und 2. Weil es der Death Metal, dem Bedeutungsverlust ab Mitte der 90er zum Trotz, dennoch schaffte eine Art "Selbstläufer" zu werden. Er kann nicht verschwinden. Es gibt und gab immer, auch in der Zeit des größten Black Metal-Booms, Death Metal-Bands, die überwinterten. In Deutschland hat wahrscheinlich jedes zweite Dorf so seine lokale Death Metal-Band. Death Metal lebt also so vor sich hin, nur die Entwicklung ist abgeschlossen. Ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen, wie man 2006 noch einen Death Metal-Klassiker erschaffen will. Für Mudrian stellt sich also die Frage, wie es denn mit dem Death Metal ab 1997 weiter ging. Er sieht den Death Metal seit etwa 1998 wieder im Aufwind. Verantwortlich für diese positive Entwicklung sind für ihn vor allem zwei Faktoren: 1. Neue recht innovative Bands aus Nordamerika, besonders NILE oder CRYPTOPSY, aber auch ARCH ENEMY, die Band des Ex-CARCASS und CARNAGE-Gitarristen MICHAEL AMOTT, die mit ANGELA GOSSOW ungewöhnlicherweise eine deutsche Frau als "Sängerin" dabei haben, oder die schwedischen "Progressiv-Deather" OPHET 2. Der Niedergang des Black Metals, verbunden mit der Beobachtung, dass viele stilprägende oder angesagte Black Metal-Bands durch die Hintertür wieder zunehmend "Death Metal-Elemente" in ihren Sound einbauen, zu hören z. B. auf der letzten EMPEROR und bei SATYRICON oder bei der neuen SAMOTH (Ex EMPEROR-Gitarrist)-Band ZYKLON. Mudrian hat recht, Death Metal ist in der Tat wieder "am kommen", selbst alte Hasen, wie UNLEASHED oder BOLT THROWER, die während des Black Metal-Booms eher in der "Inneren Emigration" versunken waren, melden sich zurück. Ein ernüchterndes Fazit des Genres könnte lauten: Death Metal und Grindcore wird es immer geben, weil er einfach Spaß macht, aber innovativ können sie nicht mehr sein, auch hier: "Being a legend is no easy thing".

So hervorragend das Buch auch ist, gerade durch seine vielen "O-Töne", an ein paar Punkten ist es einfach ignorant.
Wo werden die südamerikanischen Bands gewürdigt? SEPULTURA kommen am Rande vor, aber es fehlt einfach der Hinweis, dass dieser Kontinent schon 1987 "echte" Death Metal-Scheiben hervorbrachte, z. B. SEPULTURAS "Schizophrenia" oder die Chilenen PENTAGRAM, die NAPALM DEATH stark beeinflussten.
Wo werden die finnischen Bands erwähnt? Das Buch nennt nicht eine einzige, dabei war Finnland ganz klar das Land der verrücktesten und originellsten Grindcore-Bands, wie zum Beispiel XYSMA, DISCRACE. Außerdem waren es finnische Bands, die dem Genre "naturmystische" und folkloristische Elemente beifügten, z.B. auf den ersten zwei Alben von SENTENCED oder AMORPHIS. Von beiden Bands kann man nicht behaupten, dass sie unbekannt sind oder waren. Auch THERGOTHON, vielleicht die Begründer des "Funeral Doom" kommen nicht vor. Einer ihrer Ex-Mitglieder, NIKO SKORPIO, ist heute ein angesehener Ambientkünstler (kein Wunder, im "Funeral Doom" berühren sich Death Metal und Ambient).
Das Buch nennt kaum europäische Bands, jenseits von Schweden oder England, PESTILENCE (Niederlande) hätten als sehr beliebte und technische Death Metal-Band, die den Stil später an Jazz-Bereiche heranführte, erwähnt werden müssen.

Und Deutschland? Deutschland kommt gar nicht vor, kann ja sein, dass der Beitrag Deutschlands zum Phänomen "Death Metal" nicht so berühmt ist, wenn man sich entscheidet den "Black Metal" der 80er wegzulassen, aber gar keine Band erwähnen? Nichtmal ATROCITYs Meilenstein des technischen Death Metals  "Hallucinations"?  
Letzter Punkt: Mudrian hätte den "Göteborg Death Metal" noch etwas umfassender beschreiben können, die letzte (Wunder)Waffe im Death Metal-Krieg Schweden gegen USA, mit der letztlich die USA, zumindest kommerziell, vernichtend geschlagen wurde. Gemeint sind hier Bands aus Göteborg, Nordschweden, die melodiösen Death Metal mit zwei Lead-Gitarren a la IRON MAIDEN oder HELLOWEEN kombinierten. Göteborger Bands wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILITY führte dies in die Charts ihres Landes, aber auch in Deutschland. Der Stil wurde zunächst von drei Bands vorbereitet, die sich an einer Schweden-typischen Grenze zwischen Death und Black Metal befanden: CEREMONIAL OATH (aus ihnen entstanden die erwähnten IN FLAMES und die Chartband HAMMERFALL),  AT THE GATES und LIERS IN WAIT. Die beiden letzten haben ihre Ursprünge in der frühen schwedischen Black Metal-Band GROTESQUE.
Trotz dieser Kritik, das Buch ist hervorragend, spannend und flüssig zu lesen, und einfach ein Muss, wenn man verstehen will, was Death Metal und Grindcore einmal waren.

Kleine Ergänzung:

Unbedingt hinzuweisen ist noch auf zwei historisch immens wichtige Tonträger, die im Buch nicht erwähnt werden konnten, weil  ihre erstmalige Veröffentlichung auf CD und LP erst kürzlich erfolgte:

NIHILIST: Nihilist, CD, THREEMAN RECORDINGS, 2005 (Die NIHILIST und ENTOMBED Demos von 1988 und 1989)
MASSACRE: Tyrants Of Death, CD/LP, IRON PEGASUS, 2006, die Demos und Liveaufnahmen von 1986, 1987. MASSACRE war die Band von KAM LEE und RICK ROZZ, die sie gründeten, nachdem CHUCK SCHULDINER sie bei MANTAS/DEATH "feuerte", obwohl sie die eigentlichen Bandgründer waren.

und:

UNSEEN TERROR: Human Error, EARACHE, 1987, auf CD wiederveröffentlicht 2001. UNSEEN TERROR war die Band von SHANE EMBURY, bevor er bei NAPALM DEATH eingestiegen ist, und mit der er bereits versucht hatte, eine englische Antwort auf REPULSION zu kreieren. Es existiert auch eine "Peel Session" mit der Band. Die Jungs von ENTOMBED bekannten später, dass sie ihren typischen "Schweden Sound" vor  allem der Inspiration  durch UNSEEN TERROR zu verdanken hatten. "Schweden Death  Metal" ist also eventuell eher "England  Death  Metal".

 
Dominik T. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Homepage zum Buch


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Zusammenfassung
-

Positiv aufgefallen
Inhaltlich nahezu perfekt,
sehr gute Uebersetzung!

Negativ aufgefallen
Kein Namensverzeichnis!!

Inhalt
256 Seiten. Zum Buch erschien gerade via
RELAPSE RECORDS ein gleichnamiger
CD-Sampler.
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