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WAVEMULTIPLIER: 4040


WAVEMULTIPLIER: 4040
Genre: Electro
Verlag: clang
Erscheinungsdatum:
23.3.2015
Medium: Download
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MARCUS WRANGÖ alias WAVEMULTIPLIER legt mit "4040" sein erstes Vollzeitalbum vor. Er hat Komposition an einer Hochschule studiert, die sich speziell mit der Elektroakustik beschäftigt. Allerdings interessieren ihn auch andere Spielarten. Er komponierte schon Stücke für Zauber- oder Tanzshows und hat sogar was für einen Zirkus geschrieben. Das heißt, das Spektrum des MARCUS WRANGÖ ist breit gefächert.
Das Album "4040" nun ist das, was man früher vielleicht mal ein Brett genannt hat. Donnernde Bässe, zerbrochen klingende High-Hats, Clicks, die zeitversetzt gesetzt werden, Sinustöne und Rauschen – stets im oberen Spannungsfeld. Das Ganze wurde mit Hilfe eines, wie es heißt, schwedischen Drum-Samplers und eines Kalifornischen Modular-Synthesizer-Systems in den Blocc-Studios in Stockholm eingespielt. Es beginnt mit nahezu klassischem Techno im Viervierteltakt. Der jedoch verliert sich bald und macht subtileren Strukturen Platz. Auch hält sich das musikalische Gesamtbild eher in Bereichen auf, in denen es knarzt, kratzt und übersteuert klingt. Dies liegt wohl vor allem daran, dass WRANGÖ genug von der akademischen Arbeit mit cleanen Sounds hatte. Auf seinem Album "4040" hören wir vielleicht deshalb auch das Gegenteil, und zwar in Form von Verzerrtem und für die Hochschulelektroakustik ungewolltem Hintergrundbrummen und Rauschen.

Der Titel "0527_24x44" (01) – die Tracks sind sämtlich mit einer Zahlenkolonne markiert – setzt mit einem rhythmischen Brummen ein. Darauf folgt ein Sinuston, der im Verhältnis zum Takt zeitversetzt ist. Danach eine auf Eins gesetzte Bass-Drum. Die wummert hart an der Grenze zur Übersteuerung, setzt aus, darauf folgen rhythmische Clicks. Danach setzt der Bass wieder ein. Darunter eine mittige Fläche. Am Ende beginnt dann der Sinuston zu variieren. Die Fläche steht noch eine Weile. Dann ist Schluss und "0557_24x44" (02) setzt ein. Hier läuft zunächst wieder eine Fläche ein, auf die ein Sinuston und eine Bass-Drum folgen. Doch liegt der Bass hier nicht wie im ersten Track auf eins, sondern – gehen wir von einem Vierviertel-Takt aus – nur die ersten drei Schläge. Auf der vierten Zählzeit sind zwei Schläge platziert. Ab etwa der Hälfte des Titels ändert sich die Tonhöhe und der Bass beginnt nun auch zu variieren. Erster Schlag auf der Eins, dann einer auftaktig vor der Zwei und einer wieder volltaktig auf der dritten Zählzeit. Schließlich, auf der vierten, sind dann wieder zwei Schläge gesetzt ...
Derartige Finessen gibt es noch viele. Die Clicks, Sinustöne, Bass-Drums und schneidenden Flächen machen zwar immer den Eindruck des Tanzbaren, doch unterscheidet sich der WAVEMULTIPLIER ganz sicher durch das druck- und kraftvolle seiner Musik von anderen dieses Genres. Immer wieder ziehen die Geschwindigkeit und der Druck an. Immer wieder beginnt es zu Kratzen und Knistern. Nach meinem Dafürhalten stellt ihn das dann auch eher in die Nähe von ESPLENDOR GEOMETRICO, denn in die uns doch nur allzu gut bekannten und nach einer Weile ermüdenden Elektrotanznummern.

Erschienen ist das Album auf dem 2013 gegründeten Label CLANG, das sich dem Experimentellen verschieben hat. Nach eigener Aussage will das Label sogar noch hinter den Bereich des Experiments vordringen, hinter seine Beschränkungen und darüber hinaus. Ein interessantes Vorhaben, das mit WAVEMULTIPLIER nun einen Schritt diese Richtung gegangen ist ...

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Homepage von MARCUS WRANGÖ
» Label-Homepage


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Zusammenfassung
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Inhalt
1. 0527 – dur. 5:27
2. 0557 – dur. 5:57
3. 0524 – dur. 5:24
4. 0504 – dur. 5:04
5. 0403 – dur. 4:09
6. 0309 – dur. 3:09
7. 1134 – dur. 11:34

Total time: 40:44
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