http://www.nonpop.de/nonpop/index.php?mkey=VILLALOG-Space-Trash&type=review&area=1&p=articles&id=2753
NONPOP - Artikel > Rezensionen > Tonträger > VILLALOG: Space Trash



awk

VILLALOG: Space Trash


VILLALOG: Space Trash
Genre: Psychedelic Rock
Verlag: Klangbad
Erscheinungsdatum:
14.11.14
Medium: CD / LP
Kaufen bei: Amazon


Schrift vergrößern Schrift verkleinern

Eine um sich selbst kreisende Bewegung wird gleich am Anfang beschrieben: Von der Eingangstür durch den Flur. Abbiegen, Treppe abwärts auf die Straße. Dann zu einer roten Tür, durch die es dann wieder in einen Flur und auf die Straße geht. Inhaltlich also das Mausrad jeder Bewegung, die tagtäglich für die meisten Menschen dort aufhört, wo sie angefangen hat: im Haus, in dem man wohnt.
Die Musik dazu ist impulsiv und von einer Intensität, die einen Sog entwickelt, dem man sich nicht entziehen kann. Reminiszenzen an CAN, NEU und andere Krauter der 1970er Jahre. Analog-Synthesizer, Gitarren-Effekte, die z.B. an TON STEINE SCHERBEN erinnern und das klassische HU-HU von den ROLLING STONES („Sympathy for the Devil“). Auch die erwähnte rote Tür verweist auf diese Band („Paint It Black“). 
Immer neu und doch irgendwie um sich kreisend. Ein Mantra folgt auf das nächste. Doch sitzt man dabei nicht versunken in einer Ecke. Man ist vielmehr verführt, sich zu bewegen. Die Geschwindigkeit liegt durchweg im oberen Bereich. Space- oder auch Hypnoserock. Aber keineswegs ein schwerer, sondern mit einer Leichtigkeit gespielt, die zum Tanzen animiert.

Wenn man das mittlerweile vierte Album von MICHI DUSCHER (Gitarre), MARC MUNCKE (Elektronik) und BERNHARD FLEISCHMANN (Schlagzeug) durchhört, bemerkt man sofort, dass Rhythmik und Instrumentierung klassisch rockig gehalten sind. Nur, es kratzt eben, es juckt, man kann nicht still sitzen, alles zieht einen zu sich. Schon der erste Titel „Düsseldorf Dub“ lässt nicht mehr los. Kopf und Beine halten nicht still. Man schwingt sofort mit. Ob „Plätscher Plätscher“ (02), „Orange Sunshine“ (03) oder „Alphavilla“ (04), man wird weggetragen …
„Bassknopf“ (05), mit etwa elf Minuten der längste Titel des Albums, lässt einen dann jedoch los. Man schwebt nun irgendwo im All herum. Vielleicht schaut man sich dort den herumfliegenden „Space Trash“ (06) an – was allerdings nicht lange andauert, denn „NVM“ (07) saugt einen erneut wieder ein. Man findet sich schließlich in einer Umlaufbahn wieder. Man kreist. Um einen herum eine „Wall Of Echoes“ (08). Dann Stille …

Gespickt ist das Ganze mit Sprechpassagen, die auf deutsch, englisch und französisch vorgetragen und eben nicht gesungen werden. Keine Gitarrensoli, sondern sich strukturiert wiederholende Hooklines, d.h. kurze Melodiephrasen, die sich zu Ohrwürmern entwickeln. An einigen Stellen übersteuert kratzende Abschnitte, Filter, Hallräume. Schweben. Manchmal wird das Tempo etwas gedrosselt, aber nur um die Geschwindigkeit daraufhin erneut anzuziehen, um voodoo-kraut-dubig zu grooven …

Durchgängig energiegeladen. Zwar stößt man an keine Ecke oder Kante, doch wo sollte es die im All schon geben. Nur ab und zu ein Kratzen und Knirschen.
Erschienen ist VILLALOGs „Space Trash“ auf KLANGBAD. Hier sind auch die Recken von FAUST unterwegs – was für ein Zufall ...


 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» VILLALOG auf myspace
» Label-Homepage


Anzeige:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge spiegeln ausschließlich die Meinung des jeweiligen Verfassers bzw. Interviewpartners wieder. Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Betreiber dieser Seite.
Link-Code zu diesem Artikel:
Wöchentliche Artikelübersicht per Mail
Werde NONPOP- Redakteur...
» Diesen Artikel bewerten
» Kommentar zum Artikel verfassen
Zusammenfassung
-

Inhalt
1. Düsseldorf Dub
2. Plätscher Plätscher
3. Orange Sunshine
4. Alphaville
5. Bassknopf
6. Space Trash
7. NVN
8. Wall of Echoes
NONPOP RADIO
Nonpop Radio starten:

Hier Popup
Ebay- Angebote zum Thema:
VILLALOG