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Michael We.

TWA CORBIES: The Clamouring

Pop-Appeal?


TWA CORBIES: The Clamouring
Genre: Neofolk
Verlag: Bollebouz
Vertrieb: Cargo
Erscheinungsdatum:
März 2015
Medium: CD / LP
Preis: ~13,00 €
Kaufen bei: Tesco


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Ich bin auch nach mehrmaligem Hören hin und her gerissen, was ich von diesem Album halten soll. Lange schon ist "The Clamouring" von den beiden Beteiligten angekündigt worden, von TONY WAKEFORD (SOL INVICTUS) und GERNOT MUSCH (Ex-PILORI, :GOLGATHA:). Als TWA CORBIES waren sie seit August 2013 immer wieder im Studio, und bei vielen Liveauftritten (unter anderem auf dem WGT) war das Publikum durchaus angetan, insbesondere von den originalen SOL INVICTUS-Stücken im Repertoire. Auf dem ersten gemeinsamen Album der seit vielen Jahren befreundeten Musiker befindet sich allerdings mit "A Fool In April" nur ein SOl-Stück, und dieses erschien im Original lediglich auf einem Online-Sampler. Mit "No Bosses" und "Laughing" tauchen allerdings zwei CRISIS-Tracks auf, zwei neu eingespielte Songs der Punkband von TONY WAKEFORD und DOUGLAS PEARCE (Auflösung 1980). Beim Rest handelt es sich also offenbar um Eigenkompositionen des Duos, und die fühlen sich über weite Strecken sehr ... glatt an.

Von den drei zentralen Neofolk-Musikern PEARCE, DAVID TIBET und WAKEFORD war für mich WAKEFORD immer derjenige, der sich am ehesten treu geblieben ist. Der erste beschränkt sich darauf, seine Diskografie zum zigten Mal in limitierten (und teuren) Versionen aufzulegen. Der zweite stößt in geistige Sphären vor, in die es zunehmend schwieriger wird, zu folgen. Nur WAKEFORD hat einfach weiter gemacht, auf seine schräge und unnachahmlich charmante Art und Weise vor sich hin gebrummelt und zum Beispiel mit "Into The Woods" (2007), "What If..." (als ORCHESTRA NOIR, 2010) oder der Split-Single mit ALBIREON (2014) weitere beachtliche Ausrufezeichen gesetzt. Deshalb tue ich mich mit dem Pop-Appeal von "The Clamouring" etwas schwer.

Die ruhige, melancholische Gitarrenmusik des Openers "Is There A Heaven?" (01) ist stellvertretend, trägt weite Teile des Albums. Erstaunt bin ich über den ungewohnt sicheren, gefühlt etwas tieferen Gesang von TONY WAKEFORD, bei dem es sich tatsächlich um richtigen Gesang handelt, was zu dem, tja, eben fast poppigen Gesamtbild beiträgt, genauso wie der sehr reine, unterstützende Silbengesang von GERNOT MUSCH in diesem Stück. Musikalisch erinnert mich das im Verlauf immer mal wieder an IN MY ROSARY. Die klassischen, neofolkigen Akustikgitarren bleiben in "The Tower Of Babylondon" (02), das mit dem hellen, klaren Gesang (MUSCH) ein ganz klein wenig 'schnulzig' wirkt. Die folgenden beiden Stücke scheinen mir am stärksten: "A Fool In April" (03) geht mit händischer Percussion und schwungvollem, gelooptem Chorgesang fast Richtung Shanty, die leichte Schräglage (WAKEFORD am Mikro) bietet ein paar Ecken und Kanten. Und auch "See-Saw" (04) passt, ist richtiggehend bewegend mit seinen energischen Streichern. Die psychedelische Orgel im "Dresden Heather Song" (05) erinnert mich frappierend an PAUL ROLAND, anschließend folgt mit "The Hand Of God" (06) ein wiederum kitschiger Moment in Form der nachgelagerten deutschen Übersetzung des von WAKEFORD proklamierten Satzes "Would you shake the hand of god?" "Dark And Drublie Days" (07) bleibt ein offener, schöner und bewegender Gitarrensong ganz ohne Drama et cetera, langsam fällt aber auf, dass sich die Stücke schon ähneln. "Leaving Macclesfield" (09) klingt sehr nach DIJ, und das bereits erwähnte "No Bosses" (10) bleibt mir als einer der schrägeren WAKEFORD-Songs in Erinnerung.

Ich muss zugeben, dass mich allein der Bandname auf eine falsche Fährte geführt hat. Ich dachte, bei TWA CORBIES geht es, in Anlehnung an die gleichnamige berühmte Folkballade (später auch "The Three Ravens"), eher etwas dunkler und abseitiger zu. Die elf Tracks bieten gar nicht so darken Folk, sind zwar schön, aber manchmal eben etwas alltäglich und packen mich nicht durchweg. Vielleicht braucht das Album noch ein paar Anläufe? Bei mir als WAKEFORD-Fan bekommt es die jedenfalls, Ausgang offen ...

 
Michael We. für nonpop.de


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Zusammenfassung
Ich dachte, bei TWA CORBIES geht es, in Anlehnung an die gleichnamige berühmte Folkballade, eher etwas dunkler und abseitiger zu. Die elf Tracks bieten gar nicht so darken Folk, sind zwar schön, aber manchmal eben etwas alltäglich und packen mich nicht durchweg.

Inhalt
CD / LP (lim. 250)

01. Is There A Heaven?
02. The Tower Of Babylondon
03. A Fool In April
04. See-Saw
05. Dresden Heather Song
06. The Hand Of God
07. Dark And Drublie Days
08. She Descends
09. Leaving Macclesfield
10. No Bosses
11. Laughing

~ 41 min.
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