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Tony F.

SEKTOR 304: Subliminal Actions


SEKTOR 304: Subliminal Actions
Genre: Industrial
Verlag: Malignant...
Vertrieb: Malignant...
Erscheinungsdatum:
Januar 2012
Medium: CD
Preis: ~15,00 €
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Portugal ist aktuell ja eher wegen seiner wirtschaftlichen Probleme in den Medien präsent. Ob dies auch auf die musikalische Entwicklung durchschlägt, kann vielleicht erst in einigen Jahren im Rückblick bewertet werden. Definitiv keine entspannte Stimmung verbreitet jedenfalls seit einigen Jahren das Industrial-Projekt SEKTOR 304, das nun mit "Subliminal Actions" sein zweites offizielles Werk vorlegt. Die beiden Hauptakteure ANDRÉ COELHO und JOAO FILIPE - diesmal zusätzlich unterstützt durch HENRIQUE FERNANDES, GUSTAVO COSTA und einige mehr - sind dabei keine absolut Unbekannten, da sie im Umfeld der Neofolk- / Industrial-Projekte KARNNOS und WOLFSKIN bereits aufgetaucht sind, wobei JOHAN AERNUS - Hauptakteur bei den nicht mehr existenten KARNNOS und bei dem noch aktiven Projekt WOLFSKIN - hier bei "Concrete Islands" auch etwas Elektronik beisteuert. 

Der Stil von SEKTOR 304 ist ein rauer, ursprünglicher und organischer, der sich eher an der Frühphase des Industrial orientiert als an modernen, elektronisch ausgerichteten Bands. Frühe TEST DEPT. oder die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN - zum Beispiel bei "By The Throat" - sind hier Referenzen. Wenn man zeitgenössischere Bands heranziehen möchte, landet man vielleicht noch bei MILITIA oder KNIFELADDER - hier sei in Bezug auf letztere einmal "A Vessel Of Guilt" genannt, das mich ziemlich an die Stücke der NAEVUS / KNIFELADDER Split-EP "Document Three" erinnert. 

Was sich auf dem zu empfehlenden Vorgänger "Soul Cleansing", das ebenfalls auf dem amerikanischen MALIGNANT-Label erschienen ist, bereits zeigte, wird auch auf "Subliminal Actions" fortgesetzt, wobei der Ansatz teilweise noch etwas organischer ausfällt oder hier und da bereits an Metal-Strukturen gemahnt - allerdings werden E-Gitarren oder Schlagzeug nie oder nicht im herkömmlichen Sinn eingesetzt. Das Instrumentarium besteht vielmehr aus Bass, Schlagwerk und Metall, dem Samples oder Loops an die Seite gestellt werden. Daneben setzt das Projekt auf aggressive und durchzugsstarke Shouts und Vocals. 

Der Sound lässt dem Hörer dann zunächst auch kaum Zeit zum Atem holen. Nach der rituell, schamanisch wirkenden Schlagwerkorgie "Vultures" wird es erst mit "Friction" zum ersten Mal etwas ruhiger, und so offenbart sich wie auf dem Vorgänger ein ähnliches Konzept, nämlich die vordergründig ruhigeren oder auch ambientlastigen Stücke eher in die zweite Hälfte des Albums zu schieben. Auch "Terminal Stage" wirkt beim ersten Reinhören ruhiger, erweist sich allerdings als düstere, drückende und ausufernde Klangreise. "Concrete Islands" holt noch einmal zum industriellen Schlag aus, bevor das Album mit dem fließend groovigen "A.A.D.S." und dem düster hypnotischen "The Prismatic Sun" ausläuft. 

Wie schon der gut gelungene Vorgänger "Soul Cleansing", so ist auch "Subliminal Actions" spannend ausgefallen, wobei mir persönlich die zweite, etwas zurückgenommenere, aber dennoch druckvolle Hälfte des Album etwas besser gefällt. Spannend bleibt es aber vor allem auch dadurch, dass SEKTOR 304 abwechslungsreiche sowie atmosphärische Stücke produzieren, die somit eine wohltuende Dynamik des Albums zulassen.

 
Tony F. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» SEKTOR 304 @ myspace

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» Quintessenz: SEKTOR 304
» NYODENE D/SEKTOR 304 - Split


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Zusammenfassung
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Inhalt
01. A Carving On Metal Skin
02. A Vessel Of Guilt
03. By The Throat
04. Full Circle
05. Vultures
06. Friction
07. Terminal Stage
08. Concrete Islands
09. A.A.D.S.
10. The Prismatic Sun
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