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Michael We.

SEIROM: 1973

Postrock-Sturm


SEIROM: 1973
Genre: Postrock
Verlag: Aurora Borealis
Erscheinungsdatum:
Herbst 2012
Medium: 2xCD
Preis: ~18,00 €
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"1973", der Titeltrack der Doppel-CD

Aus dem Keller ans Licht ... Der Niederländer MORIES C. DE JONG ist manchen sicher als treibende Kraft seines rührigen Ein-Mann-Projektes GNAW THEIR TONGUES bekannt. Seit einiger Zeit schon bastelt MORIES offenbar unter dem Moniker SEIROM an ähnlich klingenden Soundlandschaften; nicht das erste Nebenprojekt von GNAW. Die Ergebnisse können größtenteils auf der Homepage von SEIROM angehört oder runtergeladen werden. Nun ist die erste 'echte' Veröffentlichung mit "1973" gleich so umfassend, dass sie auf zwei CDs platziert wurde. Und von den angefragten Labels zeigten sich die Briten von AURORA BOREALIS (u.a. MENACE RUINE, BLACK MOUNTAIN TRANSMITTER oder THE HAXAN CLOAK) so begeistert, dass sie ohne zu zögern unterschrieben und die Doppel-CD als eine der besten Veröffentlichungen des Jahres bejubelten.
Auch mich hat "1973" gepackt. Nicht so düster wie GNAW THEIR TONGUES malt SEIROM große, emotionale, persönliche Landschaften, worauf schon der Titel – mutmaßlich das Geburtsjahr des Musikers – hindeutet. Beim ersten Durchhören zwingen sich Vergleiche mit SIGUR RÓS auf, wobei einige Passagen – insbesondere die rhythmisch knüppelnden und auf der anderen Seite die ambienthaften – doch auch Ähnlichkeiten mit dem Mutterprojekt aufweisen.

Die dramatischen, traurigen Keyboard-Drones der ersten Stücke und der undefinierbare, hintergründige Gesang lassen tatsächlich schnell Assoziationen mit den erwähnten Isländern wach werden. Vereinzeltes Trommeln ("Strands Of Golden Light", 01/1) macht in Kombination mit den Synthieflächen einen ungeheuer mächtigen Eindruck. Schnell ist aber auch klar, wie die häufig verwendete Einordnung 'Post Black Metal' entsteht, denn viele Passagen erinnern an rhythmisches Feuern, an depressive Gitarrengewitter, ohne dass jedoch viele Gitarren auftauchen. Diese Tatsache ergibt mit dem weiblichen Gesang im zweiten Stück ("Never So Lost", 02/1) ein Klangbild, welches phasenweise dem von MENACE RUINE ähnelt. Auch die COCTEAU TWINS winken am Horizont, zumindest was den Gesang angeht. Der Song verdichtet sich zur Mitte hin: schöne, unverzerrte Keyboard-Layer, die Stimmen mit einigen Störsprengseln. Eine Mischung aus Ambient, Drone, und, nun ja, irgendwas in Richtung Black Metal eben.
Im weiteren Verlauf tönen die Vocals auch oft deutlicher, wirken dann beschwörend und innig. Innerhalb dieser Bandbreite bewegen sich die Stücke der ersten CD: mal mit dramatischeren Drums, mal mit Frauen- oder Männerstimme, mal rockiger ("My Dear", 06/1 – könnte auch eine leicht geschredderte 'Classic Rock'-Nummer sein), mal ambienthaft-spaciger ("At Night", 07/1). Es bleibt aber immer dieselbe, umwerfende Stimmung bestehen.
Der zweite Teil beginnt aufgelockerter. Himmlische Chöre sorgen für sakralere Atmosphäre, wirken freundlich, wie auch die teilweise fast fröhlichen Nebensounds, ohne dass am grundsätzlichen Klangbild allzu viel geändert wird. Über den gesamten Verlauf dieser CD drängt sich der Eindruck von luftigen 4AD-Acts auf. Später setzen auch Sprache, ein Kinderchor und weitere Gimmicks ein, zum Ende hin wird dieser Teil wieder militärischer, gefährlicher, der Abschluss gar bedrohlich mit einigen leiseren Passagen dazwischen.

Ein kraftvolles Werk, auch über diese Distanz! Was den Spruch mit 'Keller' und 'Licht' am Anfang angeht: "1973" klingt so, als ob hier jemand im (emotionalen) Keller sitzt, aber um die Existenz eines Fensters oder einer Tür weiß. Zwischen Schwermut, Schönheit und Spiritualität bewegen sich diese zwei CDs. Man stelle sich die sakrale, erdige Atmosphäre von MENACE RUINE verknüpft mit luftigeren Bildern vor. Tipp, Tipp, Tipp.


 
Michael We. für nonpop.de



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Zusammenfassung
Was für ein kraftvolles Werk, auch über diese Distanz! "1973" klingt so, als ob hier jemand im (emotionalen) Keller sitzt, aber um die Existenz eines Fensters oder einer Tür weiß. Zwischen Schwermut, Schönheit und Spiritualität bewegen sich diese zwei CDs, erinnern an MENACE RUINE. Tipp, Tipp, Tipp.

Inhalt
CD 1
01. Strands Of Golden Light (07:49)
02. Never So Lost (06:10)
03. As Hills (06:58)
04. 1973 (04:36)
05. Forever (03:23)
06. My Dear (05:41)
07. At Night (06:03)
08. November (06:09)

CD 2
01. To Disappear (03:29)
02. Never Want To Feel That Way Again (07:25)
03. Deep Still Silent Earth (07:49)
04. Change (04:27)
05. Nur Das Bist Du (06:56)
06. For Black Hearts (08:39)
07. Experience The Light (06:05)

insgesamt ~ 1:30 h
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