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Roy L.

Our God Weeps :: Prodromus

Pathetisch-barocker Magyarenbombast


Our God Weeps :: Prodromus
Genre: Neo - Klassik
Verlag: ABM
Erscheinungsdatum:
Februar 2006
Medium: Vinyl 7''
Preis: ~12,50 €
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Schon vor einigen Monaten veröffentlichte Ars Benevola Mater (ex- Amplexus) diese Sieben-Zoll Platte des ungarischen Projektes OUR GOD WEEPS. Die bombastisch-apokalyptische Neoklassik von Madura János wurde auch schon über das Wiener Label HauRuck! verbreitet und viele Szenegänger und Plattensammler dürften daher bewusst oder unbewusst das Debütalbum "Unity" bei sich daheim im Schrank stehen haben.
Auch wenn OUR GOD WEEPS eigentlich zu dem nicht gerade kleinen Kreis an Nachahmern und bescheidenen Erben in diesem Genre zählen und mir, um ehrlich zu sein, aus eben diesem Grund vor dieser Platte bösartig graute, wurde "Prodromus", das wahrscheinlich als "Vorbote" für ein neues Album dient, zu einer doch ganz angenehmen Hörerfahrung. Das mag vor allem an der großen Überraschung liegen, dass sich das Projekt klangtechnisch seit dem Erstlingswerk einigermaßen weiterentwickeln konnte und mit den drei hier vorliegenden Stücken sehr eingängige, ja fast schon poppige Melodien bietet, mitsamt ungarischem Sprechgesang, was dann nicht zu wenig an A.C.T.U.S. oder SCIVIAS denken lässt. Natürlich ist das genauso gut alles andere als originell, dieses sakrale Georgel, die leicht durchschaubaren, ein wenig zu dick aufgetragenen Synthieflächen und Keyboards, die trotzdem um einiges authentischer wirken, als bei den Landsleuten CAWATANA. So etwas ist ja in den vergangenen Jahren auch alles schon hundertmal in kaum unterscheidbaren Varianten auf CD und Vinyl gepresst worden. Und freilich hat auch Madura János viel von den älteren Kollegen abgeschaut. Ein bisschen mystischer Pathos à la AUTOPSIA, ein wenig barocke Verklärtheit im Stile von CAMERATA MEDIOLANENSE, nur einen Gang ruhiger und in sich gekehrter, und stellenweise auch eine kleine Prise der zuckersüßen, sinfonischen Romantik, wie sie IN THE NURSERY am Fließband zu produzieren scheint. Es ist alles ganz passabel abgekupfert, mit einem militärisch korrekten und wie schon gesagt auch poppigen Hauch abgeschmeckt und das Klangvolumen macht dabei einen unerwartet imposanten Eindruck. Aber es fehlt mir hier einfach an echter Leidenschaft und musikalischer Hingabe, was derzeit ganz charakteristisch für große Teile des Nachwuchses in unserer Subkultur ist. Gerade die viel zu lang ausgebreitete B-Seite "To Understand" dudelt am Ende ziemlich monoton vor sich hin, ohne je einen wirklichen Höhepunkt zu erreichen, selbst wenn da ein ganz subtiler Bass etwas Liedstruktur hineinbringen möchte, was anfangs ja im Grunde auch zu gelingen scheint.
Mit "Prodromus" legen OUR GOD WEEPS ein im Vergleich zum Debütalbum deutlich ausgereifteres Werk vor, das zwar nicht gerade neue Tendenzen in das ohnehin schlummrige Genre hämmern kann, aber immerhin ABM-gerecht in sehr anschaulichem, strukturiertem Karton verkauft wird. Eine an sich gute Veröffentlichung, die, wenn wir ehrlich sind, allerdings auch nur eine unter vielen ist. Egal auch, die Militaria-Neo-Klassik-Fans und Leute, die sich nachts gern in ungarischen Kathedralen einschließen, werden viel Freude daran haben, die kleine Fraktion der Sammler vermutlich auch und so sind doch am Ende alle glücklich und zufrieden.

 
Roy L. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Our God Weeps
» Ars Benevola Mater


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Zusammenfassung
Mit "Prodromus" legen OUR GOD WEEPS ein im Vergleich zum Debütalbum deutlich ausgereifteres Werk vor, das jedoch nicht gerade neue Tendenzen in das ohnehin schlummrige Genre hämmern wird. Eine an sich gute Veröffentlichung, die, wenn wir ehrlich sind, allerdings auch nur eine unter vielen ist.

Inhalt
A:
Dies Ad Quem
Prodromus

B:
To Understand

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