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Betrachtet man die akademische und esoterische Literatur zur germanischen Mythologie, so fällt einem in der Sparte der Göttermonografien ein deutliches Manko auf: Während Odin-Wodan das Titelthema zahlloser Abhandlungen darstellt (und Freya und Loki noch vereinzelt Würdigung erfahren) geht der für das „gemeine“ Volk einst wichtigste Gott, Thor, weitgehend leer aus. Dem wird nun Abhilfe geschaffen: MARTIN ARNOLD, britischer Professor für Skandinavistik und Mitglied der „Viking Society for Northern Research“, legt mit dem vorliegenden Band eine umfassende Studie zum germanischen Gott Thor vor, die, wie der Untertitel bereits andeutet, nicht mit der Christianisierung Islands endet, sondern auch die Spur des Donnergottes von Mittelalter bis Neuzeit verfolgt. Ähnlich wie bereits DUMEZIL in seiner Studie zum Syrdon/Loki-Komplex, weist auch ARNOLD auf die indoeuropäische Komponente der Thor-Mythen hin. In der griechischen Mythologie findet er sein Äquivalent in Herakles, in der vedischen Mythenwelt erfüllt Indra seine Rolle. Ein zentraler Urmythos liegt nahe.
Thomas L. für nonpop.de
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