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Tony F.

LA MORT DE L'HIPPOCAMPE: Symphonie...

...Neuronale


LA MORT DE L'HIPPOCAMPE: Symphonie...
Genre: Minimal
Verlag: Enfant Terrible
Vertrieb: Enfant...
Erscheinungsdatum:
April 2012
Medium: Vinyl LP
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Auszug aus dem aktuellen Album:

Wenn es auch mal etwas experimenteller sein darf und man der Minimal-Elektronik alter Schule sowie den Werken der GENIALEN DILLETANTEN - die falsche Schreibweise folgt dem gleichnamigen Festival und dessen fehlerhaftem Flyer - zugetan ist, dann sollte man sich eventuell einmal mit LA MORT DE L'HIPPOCAMPE beschäftigen, dessen Hauptakteur JÉRÔME FONTAN schon mit seinem Elektro-Projekt PORN.DARSTELLER in Erscheinung getreten ist und der jüngst im letzten Jahr verstarb.

Das Konzept von "Symphonie Neuronale" sieht jedenfalls vor, dass jede Plattenseite quasi ein durchgehendes Stück beinhaltet, obwohl man eher von ineinandergemischten Tracks reden muss, da diese auch einzeln betitelt sind. Dabei haben beide Seiten eine in etwa gleiche Struktur. Es beginnt jeweils mit kühlen Minimal-Sounds - mit der dafür üblichen Rhythmik und einem angenehm nüchternen und reduzierten Klangbild. Gerade der Beginn der ersten Seite fällt dabei fast schon hypnotisch aus. Allerdings deuten die Bläsereinsätze ebenfalls am Anfang der Platte bereits an, dass da wohl noch mehr kommt, und so wendet sich jeweils zur Hälfte - auf der ersten Seite später, auf der zweiten früher - der Plattenseite das Bild. Nun tritt ein Aspekt ans Licht, der zuweilen ans Kabarett oder an Hörspielexperimente erinnert, wobei das Ganze auf der zweiten Seite - samt "Königin Der Nacht"-Annäherung durch die prätentiöse, weibliche Stimme - allerdings noch extravaganter als auf der ersten Seite wirkt, die insgesamt nüchterner und songorientierter bleibt.

Gearbeitet wird durchweg mit analogem Gerät, was neben den üblichen, etwas dünnen Drums und den kargen Flächen und Sequenzen durch die durchgängigen und ausgiebigen Filterspielereien deutlich dokumentiert wird. Insgesamt hört man der Platte also durchaus einen gewissen Spieltrieb an, der natürlich auch so gewollt ist, wobei das Ergebnis recht kurzweilig ausfällt und interessante Aspekte enthält. Gerade die experimentellen Passagen werden natürlich ausgemachte Geschmackssache sein. Und auch wenn man diese Art der Umsetzung nicht mag, macht sie wieder einmal deutlich, wie konditioniert das Rezipieren, aber auch das Kreieren von Musik bis in die Untergrund-Genres heutzutage ist - und das bei der Fülle an Möglichkeiten, die jedem offenstehen. So richtig neu ist der Ansatz von LA MORT DE L'HIPPOCAMPE mit all dem Bezug auf die Vergangenheit natürlich auch nicht, aber es bleibt ein interessantes Werk, dem man sich mit offenem Ohr nähern sollte. Ganz so einfach wird es einem jedenfalls nicht gemacht.

 
Tony F. für nonpop.de


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Zusammenfassung
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Inhalt
Chant 1: L'Aube
Chant 2: L'Étoile La Plus Brillante
Chant 3: Le Passage
Chant 4: L'Esprit Et La Chair

Chant 1: La Mort
Chant 2: Détachement
Chant 3: Désordre Mental
Chant 4: Levure Sauvage
Chant 5: La Nuit
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