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Endsal

HALO MANASH: Se Its En

Die Geburt der Musik aus dem Geiste des Schamanismus


HALO MANASH: Se Its En
Genre: Ritual Ambient
Verlag: Aural Hypnox
Vertrieb: Aural Hypnox
Erscheinungsdatum:
20. September 2014
Medium: CD
Preis: ~13,00 €
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Nach "Caickuwi Cauwas Walkeus" melden sich HALO MANASH mit einer weiteren Re-Issue im Rahmen von AURAL HYPNOX' "Stellar Mansion"-Serie zurück. Diesmal ist das Debüt-Album "Se Its En“ von 2003 an der Reihe, und ja, in der Tat: Schade wäre es gewesen, wäre diese überaus gelungene Ritual Ambient-Veröffentlichung, die seinerzeit in einer Auflage von lediglich 100 Stück im eher undankbaren Cdr-Format auf dem finnischen Label BLUE SECTOR erschienen ist, sang- & klanglos in der Versenkung verschwunden, handelt es sich doch um einen eher kurzweiligen Vertreter dieses, bisweilen doch ein wenig langatmigen Genres. Nun gehört freilich Kurzweiligkeit ganz sicher nicht zu jenen Kriterien, die für die, ihre Sache zweifelsohne mit einigem Ernst betreibenden, musikalischen Freestyle-Schamanen von HALO MANASH ganz oben auf der Agenda stünden, nichtsdestoweniger besticht "Se Its En" ungeachtet seiner explizit rituellen Funktion auf rein pragmatischer Ebene durch überraschenden Abwechslungsreichtum und ein hohes Maß an Komplexität auf rein musikalischer Ebene. Was eben keineswegs selbstverständlich ist, wird dem Hörer unter dem Label "Ritual" und seiner Derivate doch nur allzu gerne allerlei redundanter, monotoner Müll vorgesetzt, der die eigene Existenzberechtigung allein durch den Nimbus vorgeblich bewusstseinsverändernder, transzendental beflügelnder Effektivität aufrechtzuerhalten vermag. Sieht man von diesem ideologischen Beiwerk jedoch einmal ab und betrachtet allein die ungeschminkte, nackte musikalische Substanz, so erweisen sich betrüblich viele Veröffentlichungen dieses Genres als eher einfallsloses, eindimensional dröges Gerumpel, das bestenfalls als Hintergrundsound zur stimmungsvollen Lovecraft-Lektüre taugt.

Nicht so "Se Its En": Die finnischen Sakralmusikanten bringen schon auf dieser ersten Veröffentlichung jene angenehm ausgewogene, ebenso stimulierende wie kontemplative Mischung zu Gehör, die auch ihre späteren Alben auszeichnet und durch die ungewöhnlich vielschichtige Komposition aus der Masse heraushebt. Besonders erfreulich ist der relativ hohe Anteil an Percussion-Passagen, der die sieben – übrigens samt & sonders sieben Minuten dauernden (ja, man hat auch ein Faible für Zahlenmystik) – Tracks voneinander abgrenzt, ohne sich dabei allzu aufdringlich in den Vordergrund zu schummeln und so etwa die konzentriert meditative Grundatmosphäre zu stören. Die Vocals beschränken sich im Wesentlichen auf verhaltenes Geflüster, hintergründiges Gezischel und da und dort dezentes, mantraartiges Rezitieren von letztlich unverständlich bleibenden, mutmaßlich rituellen Texten. Die Atmosphäre ist im Interesse der Wahrung des Mysteriums sinister und schattig, entbehrt jedoch allzu schwerer Düsternis, immer wieder gibt es also lichtere Momente, die das Album erhellen. Insbesondere dieser Umstand verschafft der CD etwas, das entfernt an einen Spaziergang durch dunkle, urtümliche Wälder erinnert: Immer wieder versinkt man in tiefer, kühler Schwärze, um im nächsten Moment wieder einen Sonnenstrahl aufzufangen, der durch das dichte, grüne Laubdach bricht, es flirrt die Luft um einen herum, irgendwo knackst, irgendwo raschelt es, dann umfängt den Wanderer wieder jene tiefe, massive Stille, die den Blick nach innen lenkt und das Wesen hinter den Erscheinungen ahnbar macht – und eben dieser unverbrüchliche Link zur Natur in Kombination mit der irgendwie organischen Gesamtbeschaffenheit der Musik ist es, was das Projekt HALO MANASH so besonders macht.

Dieser leicht verquaste, naturmystisch-schwärmerische und diffus schamanistische Hintergrund, für den HALO MANASH, die sich ohnehin eher als geistliche Gemeinschaft denn als Musikprojekt begreifen, bekannt sind, spielt natürlich auch im Falle  des vorliegenden Albums eine zentrale Rolle: So erfahren wir im Begleittext, die grundlegenden Strukturen der vorliegenden sieben Tracks seien quasi im Schlaf, nämlich im Rahmen sieben luzider Träume, über die Musiker gekommen und hernach "under the guidance of awakened subconscious forces" zu einem musikalischen Vehikel transzendentaler Bewusstseinsmodifikation zusammengeschweißt worden. So erstaunt es zuerst einmal wenig, dass "Se Its En" von seinen Schöpfern keineswegs nur als musikalisches Opus gesehen, sondern mit nicht mehr und nicht weniger als dem – dann doch ein wenig, nun, sagen wir einmal: exzentrischen – Anspruch ausgestattet wurde, "the key to the gate leading to Sacral Meeting with Halo Manash" zu sein. Den echten Fan dürften diese Aussichten zweifellos ergötzen und zusätzlich anspornen, dem Werk mit exzessiver Beflissenheit und ungeteilter Aufmerksamkeit zu Leibe zu rücken, denn wer weiß: Vielleicht ergibt sich bei hinreichender Konzentration am Ende gar noch die Möglichkeit, einer Autogrammstunde auf der Astralebene beizuwohnen? Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als unsere Schulweisheit sich träumen lässt.

Doch Scherz und subtile Häme beiseite: Das vorliegende Album ist die Wiederveröffentlichung, die es nunmehr erfahren hat, allemal wert, zumal die Gesamtgestaltung – konsequent im schlichten, ansprechend reduzierten AURAL HYPNOX/STELLAR MANSION-Corporate-Design gehalten – deutlich bestrickender als beim Original ausgefallen ist. Für Freunde von HALO MANASH, ARKTAU EOS und anderen Künstlern des "Helixes"-Künstlerkollektives kann "Se Its En" somit ganz zwanglos der Rang einer Pflichtanschaffung verliehen werden, für all jene hingegen, die eine weniger spezifische, sondern ganz allgemeine Sympathie für den Ritual/Dark Ambient-Sektor hegen, ist das Album allemal eine klare Empfehlung wert, denn auch, wenn es nach unmaßgeblicher Rezensentenmeinung nicht ganz an die Qualität der folgenden, insbesondere der jüngsten Veröffentlichungen aus dem Hause HALO MANASH, wie z. B. "Wesieni Wainajat", heranreicht, liegt es in qualitativer Hinsicht nichtsdestoweniger weit oberhalb des genretypischen Durchschnitts. In diesem Sinne: Weitermachen.


Halo Manash - 'Se Its En' official album preview from Aural Hypnox on Vimeo.


 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» HALO MANASH - Homepage
» HALO MANASH @ facebook
» HALO MANASH @ discogs
» AURAL HYPNOX-Homepage
» AURAL HYPNOX @ facebook
» HELIXES-Homepage
» Se Its En @ AURAL HYPNOX

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» HALO MANASH: Caickuwi Cauwas Walkeus
» HALO MANASH: Wesieni Wainajat


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Zusammenfassung
Das Debüt der finnischen Schamanenkapelle von 2003 hat es mehr als verdient, einem interessierten Publikum neu zugänglich gemacht zu werden: Überdurchschnittlich komplex & vielschichtig überzeugt das Album durch eine schattig-sinistre und doch warme Atmosphäre, die niemals ins Bleierne absinkt.

Inhalt
01: Solar Horn
02: Emanation
03: I Lure Rot
04: Devourer
05: Ulterior
06: Mania Tone
07: Lunar Horn

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