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Michael We.

GAË BOLG: Petit Manuel De Gymnosophie...

...Appliquée. Live-CD der Kirmes-Combo


GAË BOLG: Petit Manuel De Gymnosophie...
Genre: Experimental
Verlag: Le Cluricaun
Erscheinungsdatum:
Februar 2016
Medium: CD
Preis: ~15,00 €
Kaufen bei: Lichterklang


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Ach, müssen die Cover von GAË BOLG immer so schrecklich sein? Extrem schrill und mit dem obligatorischen Nacktbild von ERIC ROGER wirkt auch dieses eher abschreckend. Und genau so nehmen auch viele die Musik, zumindest auf den jüngeren Alben wahr: als kreischendes Kirmes-Getröte. Dabei waren durchaus auch gute Stücke vertreten, zum Beispiel auf "Petite Introduction Aux Pratiques Des Gymnosophes" (Besprechung). Bei "Petit Manuel ..." handelt es sich um einen kompletten Livemitschnitt eines Konzertes in Nyon im Juni 2009, der sich hauptsächlich aus den beiden Alben dieser Zeit, dem eben angesprochenen sowie "Petit Traité De Gymnosophie" speist. Neben Frontmann und Ex-SOL INVICTUS-Trompeter ERIC ROGER sind KARL BLAKE am Bass, TRUBLION 23 (hier auch schon öfter besprochen) sowie ALEXIS DARNOUX (HUATA) dabei.

"Compter Les Pingouins" (01) ist der zu erwartende Start, ein irres Gekreische und Jahrmarkttröten, bunt wie ein Kinderkarrussell. Choral dröhnt der Silbengesang, das Schlagzeug wummert und zerrt martalisch und steht für meinen Geschmack immer wieder etwas zu sehr im Vordergrund. Dann folgt auch der typische, französische Sprechgesang. "In Taberna" (02) wirkt ernsthafter: martialische Trommeln mit Westerntrompete und Rezitation, später mit dem zweiten Wiedererkennungsmerkmal von GAË BOLG, dem opernhaften La-La-La-Gesang. Zugegeben: auf der Bühne kommt das sicher mächtig und fulminant. "Miel En Mortadelle" (03) ist einer der besten Songs. Eine Rock-Trompetennummer mit Flöte, mittelalterlich in der Anmutung. So kann die Band auch klingen, wie auf einigen früheren Veröffentlichungen. Sprechgesang und La-La wechseln sich ab, schmissig, aber im Rahmen. "Héros De Paille" (04) ist technoid mitreißend, auch Lothar (05) protzt mit Kirchen- und Drehorgeln sowie starkem Gesang, mal nicht zu extrovertiert.

Die restlichen Lieder sind ähnlich, was das Album auf Dauer ein bisschen gleichförmig macht. Irgendwo zwischen Marsch, Kirmestechno, Fanfare und Martial Pop, am Ende noch mit einem Kracher und Applaus. Ob man sich auf dieses quietschende Musicalgebilde einlässt oder nicht, muss man – wie schon bei den letzten Alben – selber wissen. Einen wenn auch seltsamen Charme kann ich den modernen GAË BOLG jedenfalls nicht absprechen. Live war "Petit Manuel De Gymnosophie Appliquée" sicherlich ein Erlebnis.

 
Michael We. für nonpop.de


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Zusammenfassung
Ein Livemitschnitt irgendwo zwischen Marsch, Kirmestechno, Fanfare und Martial Pop. Ob man sich auf dieses quietschende Musicalgebilde einlässt oder nicht, muss man selber wissen. Einen wenn auch seltsamen Charme kann ich den modernen GAË BOLG jedenfalls nicht absprechen.

Inhalt
01. Compter Les Pingouins (7:40)
02. In Taberna (8:18)
03. Miel En Mortadelle (3:46)
04. Héros De Paille (4:07)
05. Lothar (8:12)
06. Cérémonial (4:38)
07. Prison (5:55)
08. La Princesse Aux Petits Pieds D'Argile (3:43)
09. Illusion Référentielle (5:13)
10. Danse Des Gymnosophes (5:12)
11. La Fameuse Marche Mogole (3:57)
12. Femme. Oiseau. Étoile (6:15)
13. Complainte Du Fou (7:30)

~ 74 min.
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