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FRODE HALTLI: Vagabonde Blu


FRODE HALTLI: Vagabonde Blu
Genre: Modern Classic/Ambient
Verlag: Hubro
Erscheinungsdatum:
26.09.2014
Medium: CD
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Der 1975 in Norwegen geborene FRODE HALTLI spielt, seit er sieben Jahre alt ist, Akkordeon. Anfangs spielte er Folk, interessierte sich jedoch bald auch für andere Stile. Er studierte an der „Norwegian Academy of Music“ und an der „Royal Danish Academy of Music“. Aktuell beherrscht er eine musikalische Bandbreite, die man einem Instrument wie dem Akkordeon wohl nicht so ohne weiteres zutraut.

„Vagabonde Blu“ ist FRODE HALTLIs viertes Album, das Ende September 2014 unter seinem Namen auf dem Label HUBRO erschienen ist. Auf diesem, aus drei Stücken bestehenden Album, widmet er sich je einem Werk von SALVATORE SCIARRINO, ARNE NORDHEIM und ALDO CLEMENTI. Aufgenommen wurden die drei längeren Titel in einem Raum mit Publikum. Der Raum befindet sich in Slemdal/Oslo und ist eine Halle – ursprünglich vom Künstler EMANUEL VIGELAND (1875-1948) als Museum für die von ihm angefertigten Bilder und Skulpturen geplant, dann aber zu seinem eigenen Mausoleum umgebaut. Die Fenster wurden zugemauert. Die gesamte Innenfläche ist mit dem Fresko „Vita“ ausgemalt. Die Decke hängt hoch. Auf den Stücken hört man den Hall.

Zunächst wäre da „Vagabonde Blu“ von SALVATORE SCIARRINO (*04.04.1947) – ein aus Palermo stammender Komponist, der als Autodidakt begann, mittlerweile jedoch auf ein doch recht umfangreiches Werk zurückblicken kann. Bekannt wurde er durch seine antinaturalistischen Musiktheaterkompositionen, die von ihrem Wesen her dunkel und fast mystisch anmuten. Seine Kompositionen sind sowohl für Orchester, Klavier oder Orgel, als auch für Tonband, Schlagzeug, Saxofon und Akkordeon. Dieses hören wir in „Vagabonde Blu“ koppeln, quietschen und atmen. Viele Obertöne, die mal leise, mal laut sind. Und immer wieder die Stille.
Als zweites Stück folgt das vierzehnminütige „Flashing“ von ARNE NORDHEIM (*20.06.1931-†05.06.2010), der nach dem Zweiten Weltkrieg Musiktheorie und Orgel am Konservatorium in Oslo studierte und sich daraufhin als einer der ersten norwegischen Komponisten der zeitgenössischen Musik zuwandte – ab Mitte der 1950er Jahre beschäftigte er sich mit der „Musique Concrète“ und in den 1960er Jahren mit der Elektronischen Musik. Später kamen elektro-akustische Arbeiten und Werke für Orchester hinzu. Auf diesem Stück hören wir sowohl hochliegende als auch tiefe Töne, die sich langsam über die Takte bewegen, schnell laufen oder aber langanhaltend sind. Es herrscht ein Wechselspiel zwischen Melodie und Ton, Fragment und gebundener Folge. Mittendrin blitzen helle Töne auf. Melodieansätze, dann aber wieder Krachen und Brummen.
Mit „Ein keines...“ von ALDO CLEMENTI (*25.05.1925-†03.03.2011) schließt dieses Album. CLEMENTI studierte Klavier und beendete seine Pianisten-Ausbildung 1947. Später arbeitete er für den italienischen Sender RAI. Anfang der 1960er Jahre nahm er an den „Ferienkursen für Neue Musik“ in Darmstadt teil. Sein Lehrer war K.H. STOCKHAUSEN. Von 1971 bis 1992 lehrte er dann selbst als Professor für Komposition in Bologna und Mailand. Die kleine Melodie, die zu hören ist, variiert behutsam und wird von der Akustik des Raumes getragen. Langsam schiebt es sich wie ein Wiegenlied durch die Zeit – achtzehneinhalb Minuten.

Das Akkordeon, das zu den selbstklingenden Unterbrechungs-Aerophonen gehört, d.h. ein Handzuginstrument ist, bei dem der Luftzug durch Tasten unterbrochen wird, ist mehr als nur ein Begleitinstrument zur Seefahrt. Es kann genauso gut in Räumen oder großen Hallen gespielt werden. Und da entfaltet es eine sakrale Anmut, die dem Orgelspiel in nichts nachsteht.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Homepage von FRODE HALTLI
» Label-Homepage


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Zusammenfassung
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Inhalt
1. „Vagabonde Blu“ Composed By Salvatore Sciarrino 9:36
2. „Flashing“ Composed By Arne Nordheim 14:09
3. „Ein Kleines...“ Composed By Aldo Clementi 18:36
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