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Endsal

Epicurean Escapism II

Der diskrete Charme des Flüchtigen


Epicurean Escapism II
Kategorie: Spezial
Wörter: 2509
Erstellt: 13.07.2013
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Einleitend folgende Anmerkung: Die vorliegende Festival-Review stellt ein persönliches Sammelsurium von Eindrücken dar und erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, Ausgewogenheit oder gar Verbindlichkeit – dafür war die rezeptive Kapazität des Autors während des Abends entschieden zu großen Schwankungen unterworfen. Da Objektivität aber ohnehin ein Mythos ist, wollen wir ebenso frisch, frank, fröhlich & frei wie voreingenommen & tendenziös in jenes pralle Leben eintauchen, das sich am 15. Juni 2013, einem frühsommerlich warmen Samstagabend, vor dem Berliner Club Marie-Antoinette zusammenrottete, um während der folgenden Stunden gemeinsam "Epicurean Escapism II" zu zelebrieren.

Womit wir beim ersten interessanten Punkt angekommen wären: Dem Titel, der für die Veranstaltungsreihe (Teil I fand im Sommer 2012 statt) von STEFAN HANSER alias THE EPICUREAN gewählt wurde. Denn zu recht fragt sich der geneigte Leser: Was genau will uns das eigentlich sagen – "Epicurean Escapism"? Weltflucht mit Spaß dabei? Spaß haben und trotzdem fliehen? Weltflucht, aber trotzdem Spaß haben? Ist man primär Eskapist oder primär Epikureer? Und wenn ja, wie und warum überhaupt? Fragen über Fragen, zu denen wir im Beiheft des Festival-CD/DVD-Bundles sowie auf der Homepage des Veranstalters Auskunft in Form einiger Reflexionen zum Phänomen Eskapismus erhalten. UWE SCHNEIDER, seines Zeichens Chefredakteur des Online-Magazins "African Paper" und für den Ausstellungsteil von "Epicurean Escapism II" verantwortlich, stellt hier dem (landläufigen) Verständnis eines, im Unbehagen mit den Gegebenheiten der Moderne wurzelnden, "weltferne[n] Versteckspiel[s]" das an Ernst Bloch orientierte Konzept einer "Energiequelle für die künstlerische Arbeit", die oft erst im Zustand der Sammlung und des vorübergehenden Ausklammerns alltäglicher Einflüsse gedeihen kann", gegenüber. Daraus wie aus der durchwegs positiven Konnotation, mit der der Eskapismusbegriff hier präsentiert wird, kann, ja: muss man – da das epikureische Moment in den Erläuterungen nicht explizit gemacht wird – wohl schließen, dass einer Antwort auf o. g. Frage die – salopp formulierte – Charakterisierung "Weltflucht und Spaß dabei" wohl am nächsten kommt. Formeller gesprochen: "Epikureischer Eskapismus" im Sinne des Veranstalters bezeichnet eine Haltung temporärer Weltflucht, welche auf die Generierung konstruktiver/kreativer Energie abzielt und aus diesem Umstand ein lustvolles Lebensgefühl ableitet.

Ganz in diesem Sinne versammelte sich bereits in den frühen Abendstunden – der Einlass sollte um 19:00 Uhr, die Videovorführung von MIKE DANDO aka CON-DOM bereits um 19:30 Uhr starten – ein fröhliches, mit nachgerade epikureischer Verve schnatterndes Völkchen vor dem, in einem S-Bahn-Bogen direkt hinter dem BVG-Hauptgebäude in der Holzmarktstraße gelegenen Marie Antoinette. Da sich der Beginn ein wenig verzögerte, konnte man der anwesenden, einschlägigen Prominenz in aller Ruhe beim Pflegen sozialer Kontakte zusehen, so den Herren MOLOCH – dessen Ähnlichkeit mit Jürgen von der Lippe mich immer wieder verblüfft – und HERICH – gewandet in eine sportlich-legere, schwarz-weiße Trainingskombination – von KE/HIL, dem ungeachtet seines gran-di-osen Okkultrockeroutfits (Ich sage nur: BDN- und DISCHARGE-Patches auf ein- und derselben Jeanskutte!!) ausgesprochen sanftmütig wirkenden THOMAS EKELUND aka TREPANERINGSRITUALEN sowie MIKE DANDO, der die meiste Zeit des Abends damit beschäftigt war, mit seiner Liebsten zu turteln: smells like teen age spirit ... Aber schön zu sehen, dass wirklich jede harte Schale einen weichen Kern birgt.

Zuerst einmal saß man also draußen herum und sah dem Publikum beim Zahlreicherwerden zu. Da man sich zum Bierholen in die Innenräumlichkeiten begeben musste, fand sich jedoch, nachdem die Verkaufsstände der anwesenden Labels PERIPHERAL und SILKEN TOFU durchgearbeitet waren, auch noch gebührend Muße, die annoncierte Ausstellung genauer ins Visier zu nehmen. Der Begriff "Ausstellung" erscheint mir für eine mit Bildern behängte Wand, die in wenigen Schritten abgegangen ist, zwar ein kleines bisschen vollmundig, doch sehe ich freilich ein, dass die Räumlichkeiten nicht mehr hergaben - so hat man im Rahmen der Möglichkeiten das Beste draus gemacht. Die meisten Exponate wussten überdies durchaus zu überzeugen und fügten sich ausgesprochen stimmig ins Gesamtkonzept des Abends ein. Besonders beeindruckend die, irgendwie elektrisch wirkenden, bizarren Zeichnungen von ANDREW LILES sowie die vordergründig realistisch gehaltenen, durch Brüche in der Motivik jedoch irritierenden bis befremdenden Gemälde der Berliner Künstlerin ALEX TENNIGKEIT, die übrigens bereits das Cover-Artwork für ANEMONE TUBEs "Dream Landscape"-CD beisteuerte. Auch die bitterbösen, an populäre Glamour- & Celebrity-Fotografie angelehnten Collagen der Argentinierin CARMEN BURGUESS erwiesen sich als sehenswert, während die Foto-Kombinationsarbeiten von WHITEHOUSE-Member PHILIP BEST meine Erwartungen etwas enttäuschten. Auch mit RUDOLF EB.ERs (SCHIMPFLUCH, RUNZELSTIRN & GURGELSTOCK) Werken – Fotos mit Hirnmasse, Fleisch & Gekröse nebst kryptischem Gekritzel – vermochte ich in etwa so viel anzufangen wie mit seinem musikalischen Output, nämlich nichts. Dafür machten die Arbeiten von DENNIS RUDOLPH Lust auf eine eingehendere Beschäftigung mit seinem Werk, dessen Vielschichtigkeit die virtuelle Galerie eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Etwa gegen 20 Uhr nahm dann die Videodarbietung von MIKE DANDO – mit seinem alter ego CON-DOM bekanntlich ein absolutes PE-Urgestein – ihren Anfang. Der Maestro führte mit einer kurzen, in gewohnt kompromisslosem Habitus vom Pult aus vorgetragenen Ansprache ein, deren Gehalt ich bedauerlicherweise nur fragmentarisch mitbekommen habe. Die Aufführung umfasste vier, seinerzeit als Hintergrundvideos bei Live-Performances zum Einsatz gekommene Filme aus den 80er-Jahren: "Impressions of a System", "The Coming of Christ", "Our Pleasure in the Pain/Vilification" sowie "All In Good Faith". Serviert wurde das Ganze in zwei, durch eine zwanzigminütige Pause getrennten Portionen und es war … nun ja – anfangs durchaus interessant, auf Dauer jedoch ein wenig zäh, denn was als Hintergrund bei einem Auftritt hervorragend funktioniert, muss das als exklusiver Gegenstand der Betrachtung im Rahmen einer öffentlichen Vorführung noch lange nicht. Über den Inhalt möchte ich mich an dieser Stelle übrigens ausschweigen, da ich darauf im Rahmen der in Kürze erscheinenden CD/DVD-Review noch näher einzugehen gedenke. Im weiteren motivierte mich die besagte Zähigkeit jedenfalls, die Pause weit über den zweiten Teil der Vorführung hinaus auszudehnen, um mich draußen mit Bier, Zigaretten und Geplauder zu amüsieren. Die zahlreichen Gäste, die es ebenso hielten, lassen darauf schließen, dass ich mit meinem Eindruck nicht ganz alleine dastand.

Eben jene sich breitmachende, gesellige Gemütlichkeit ließ mich denn auch um ein Haar ausgerechnet jenen Act verpassen, dessentwegen ich eigentlich nach Berlin gekommen war – aber wer konnte auch ahnen, dass der gleich als erstes spielt?! Jedenfalls bemerkte ich erst anlässlich eines neuerlichen Thekenganges, dass TREPANERINGSRITUALEN bereits schwerstens am Performen war – und ja, "performen" trifft in diesem Fall den Nagel auf den Kopf, denn was der Mann da ablieferte, war ein ziemlich gelungener Off-stage-Ein-Personen-Exzess irgendwo zwischen GG ALLIN, ZERO KAMA und Urschreitherapie. Das Equipment, in Form einiger weniger Kästen und Kabel ohnehin überschaubar, war knapp vor der Bühne auf einem Tischchen versammelt, während THOMAS EKELUND selbst brüllend, growlend, flüsternd, krächzend und shoutend wie ein Prophet des Kali Yuga drumherummarschierte. Optisch eine Mischung aus "SAMCRO" und HERMANN NITSCH in jüngeren Jahren, waren EKELUNDs Gesicht und Hände mit Blut (nehme ich wenigstens an, denn Farbe wäre in diesem Fall doch ein bisschen albern) verschmiert und wahrlich, der Mann zelebrierte ein apokalyptisches Hochamt – was man freilich mit Fug & Recht von einem erwarten kann, der das eigene Konzert auf Facebook mit den Worten ankündigt: "Tonight Trepaneringsritualen brings death to Berlin ...". Die Setlist bot dann auch einen repräsentativen Querschnitt durch das gesamte Oevre des, seit 2008 als TREPANERINGSRITUALEN (oder auch TxRxP, so das Kürzel) – aktiven Schweden; will heißen, von den eher rituellen Soundscapes der frühen und mittleren Phase bis hin zu den treibend-rhythmischen "Hits" der jüngeren Vinylveröffentlichungen "Deathward, To The Womb" und "Judas Goat" war alles dabei. Die einzigen Kritikpunkte, die angesichts dieses Auftritts zu nennen wären, betreffen den Sound – der anfangs doch recht rumpelig und verwaschen war, sich mit der Zeit aber besserte – und insbesondere die zu geringe Lautstärke. Zwischenzeitlich zweifelte ich schon an meinen Ohren, die Tatsache, dass die anschließenden Konzerte dann aber spürbar lauter ausfielen, zerstreute diesbezügliche Bedenken. Nichtsdestoweniger: Hier handelt es sich um einen Künstler, dessen Werk LAUT goutiert werden will – dem sollte Rechnung getragen werden.


TREPANERINGSRITUALEN

Nach einer kurzen Pause ging's weiter mit DIETER MÜH, der – da es sich hier mittlerweile um ein Ein-Mann-Projekt handelt, kann man wohl guten Gewissens im Singular bleiben – mir bis zu diesem Zeitpunkt lediglich vom Namen her ein – leidlich unscharfer – Begriff war. Und ich muss gestehen, dass mich auch der nun folgende Auftritt eher unwesentlich motivierte, mich in Zukunft näher mit dem Projekt zu befassen. Gut, die dargebotene Drone-Noise-Dark-Ambient-Mixtur war durchaus intensiv, der Klang satt, und es türmten sich passable Soundwände vor dem und um den Hörer herum auf, trotzdem blieb die Angelegenheit für meinen Geschmack ein wenig konturlos, und dem bequem auf der Bühne an seinem Pult sitzenden, graumelierten Herrn beim Knöpfchendrehen zuzusehen, erhöhte den Faszinationsfaktor nur marginal. – Langer Rede kurzer Sinn: Ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass dergleichen im heimischen Ambiente zu fesseln weiß, live gelang dies leider weniger gut. Auszuschließen ist freilich auch nicht, dass mir mangels Vertrautheit mit der Arbeit von DIETER MÜH schlicht und einfach die eigene Ignoranz im Wege gestanden hat.

Womit wir mit ANEMONE TUBE zu meinem persönlichen Überraschungshighlight des Abends kommen. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir lediglich das Opus "Death Over China" von 2011 bekannt, das mit seinem dichten, psychotisch wuchernden Noisegestrüpp zwar einzunehmen wusste, den letzten, die Flamme der Begeisterung unausweichlich zündenden Funken indes schuldig blieb – dieser Funke kam nun mit aller Gewalt über mich und entfachte einen Flächenbrand. ANEMONE TUBE – übrigens das musikalische alter ego des Festivalveranstalters und Labelbetreibers (THE EPICUREAN) STEFAN HANSER – musizierte in kleidsamer Komplettvermummung, die, geht man vom im Netz kursierenden Fotomaterial aus, offenbar integraler Bestandteil des künstlerischen Gesamtkonzepts von ANEMONE TUBE ist. Die musikalische Darbietung wurde ausgesprochen wirkungsvoll durch farblich modifizierte Auszüge aus dem experimentellen Thriller "Angst" (Österreich 1983) von GERALD KARGL unterstützt, dessen Originalsoundtrack übrigens – kleine, süffisante Info am Rande – von keinem geringeren als Elektronik-Übervater KLAUS SCHULZE stammt. ANEMONE TUBE konzentrierte sich bei der Wahl der Ausschnitte konsequenterweise auf diejenigen, in denen die Gewalt exzessiv wird, und generierte in Verbindung mit den immer dichter werdenden Soundpatterns eine ebenso beklemmende wie faszinierende Gesamtatmosphäre, die fast mit Händen zu greifen war. Es wurde ein organisch sich entfaltendes Noise-Dark-Ambient-Konglomerat serviert, das, wie ich finde, in vollem Umfang einlöste, was HANSER im Interview mit "African Paper" über seinen künstlerischen Anspruch sagt: "In Bezug zur Musik gefiel mir […] die Idee von durch eine Röhre (Tube) fließender Sound – wie ein unendlicher Fluss von Emotionen. Die Anemone ist bekanntlich ein wunderschönes, mysteriöses Meerestier und steht für meine Vision von Schönheit in der Musik, im eskapistischen Sinne auch für deren Fremdartigkeit, also Musik als etwas, das uns in eine andere Welt versetzt". Dieses ständige Oszillieren zwischen Schönheit, Fremdartigkeit und Gewalt ist es, das ANEMONE TUBEs Musik so faszinierend macht. Deren Aufbereitung im Rahmen einer Live-Performance hätte gelungener kaum ausfallen können als zu diesem Anlass, wovon folgende Videomitschnitte (Teil 1, Teil 2) einen – freilich vergleichsweise schwachen – Eindruck vermitteln.


ANEMONE TUBE

Es folgten die in New York residierenden Exilrussen von POST SCRIPTVUM, seit 1999 aktiv und mittlerweile ebenfalls eine feste Größe in jener musikalischen Grauzone, die durch die Begriffe Noise, Post Industrial und Dark Ambient eher schlecht als recht abgesteckt wird. Tatsächlich hat die Band im Verlauf ihrer Entwicklung in all diesen Genres unterschiedlich starke Schwerpunkte gesetzt, nimmt man jedoch das aktuellste, 2010 bei TESCO erschienene Album "Grey Eminence" als Maßstab, trifft's Post Industrial als schwammigste aller möglichen Schubladen wohl am besten. Man hält sich nicht an enge Genregrenzen und eben das bedingt die Originalität und Einzigartigkeit der Musik von POST SCRIPTVM. Die Musiker – ein Mann ohne und eine Frau mit bemerkenswert langem Haar (nähere Informationen zu den beiden sind im Netz erstaunlich rar gesät) – beide wohl Mitte, Ende 30, gingen überaus ernsthaft und konzentriert zu Werke und führten die von ANEMONE TUBE eingeschlagene Richtung konsequenter atmosphärischer Verdichtung souverän fort. Zu den Videoprojektionen, die während des Auftritts zum Einsatz kamen, kann ich nicht allzu viel sagen, da der Sound, den die beiden entfesselten, eine derart hypnotische und sogartige Wirkung ausübte, dass ich nahezu das gesamte Set mit geschlossenen Augen verbrachte. In einer beeindruckenden tour de force trug man der eigenen stilistischen Vielschichtigkeit Rechnung und bewegte sich stilsicher zwischen Noise, Power Electronics und Dark Ambient hin und her, um schließlich ein begeistertes Publikum und einen sprachlosen Rezensenten zurückzulassen. Ein ziemlich gelungener Videomitschnitt für diejenigen, die sich einen Eindruck verschaffen wollen, findet sich hier.


POST SCRIPTVM

Dann erklommen die "Headliner" die Bühne: KE/HIL, das seit 2008 aktive Nebenprojekt der beiden ANENZEPHALIA/GENOCIDE ORGAN-Rampensäue WILHELM HERICH und BRIGANT MOLOCH, kommt – wenigstens von der Konserve – weniger PE-lastig daher und wirkt eher wie ein Relikt aus frühen Industrialtagen. Hört man sich die, vom Kollegen Michael We. andernorts bereits besprochene LP "Hell Station" in aller Ruhe an, fühlt man sich jedenfalls mehr als einmal an alte TG-Stücke erinnert, was insbesondere auf die, im Vergleich zu GENOCIDE ORGAN ruhig und bedächtig wirkenden, stark an den frühen GENESIS P. ORRIDGE erinnernden Vocals sowie den umfangreicheren Gebrauch analogen Instrumentariums zurückzuführen ist. Dieser spezielle Unterschied trat im Rahmen der Performance, die HERICH und MOLOCH hier gewohnt nonchalant zum Besten gaben, allerdings in den Hintergrund. Einmal mehr stellte man unter Beweis, dass man seine Hausaufgaben in puncto Liveauftritte mit Bravour gemacht und im Laufe der Jahre konsequent vertieft hat. KE/HIL – der geheimnisvoll klingende Bandname erschließt sich übrigens aus den bürgerlichen Familiennamen der beiden Protagonisten, was einmal mehr zeigt, dass die simpelsten Ideen bisweilen die besten sind – kamen einem gewissen "Rock'n'Roll-Faktor" insofern am nächsten, als sie ihr Repertoire mit einem Druck zum Vortrag brachten, der den entsprechenden Studioaufnahmen eher abgeht. Am Mikro wechselten sich beide in schöner Regelmäßigkeit ab, wie man das ja schon von G.O. gewohnt ist, auch diverse Gesten im Vortrag erinnerten an deren Performancestil, trotzdem gelang es, KE/HIL als eigenständiges Projekt klar gegen G.O. und ANENZEPHALIA abzugrenzen. Selbstverständlich wurde auch hier der musikalische Teil durch Videoeinspielungen unterstützt, diese verschoben sich, bedingt durch die massive Präsenz der Akteure, im Verlauf des Auftritts jedoch zunehmend an die Peripherie der Aufmerksamkeit. Optisch und im gesamten Habitus wirkte man legerer, lockerer als im Rahmen von G.O.-Performances, das dort obligatorische, uniforme Auftreten wurde hier durch sportliche Kleidung (HERICH), GADDAFI-Shirt (MOLOCH) und Sonnenbrillen (beide) ersetzt. Überhaupt konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, die zwei tummelten sich mit viel Spaß an der Sache auf einem konzeptuell weniger streng definierten Feld als mit ihrem Hauptprojekt. Eine Fingerübung sozusagen, die nichtsdestoweniger eine packend-intensive Wirkung entfaltete und das Publikum nachhaltig in ihren Bann schlug. Kurzum: KE/HIL bildeten den famosen Abschluss eines fast durchweg großartigen Festivals und entließen ihr Publikum gegen drei Uhr enthusiasmiert in eine laue, Berliner Juninacht.


KE/HIL

Fazit: Rundum gelungene Veranstaltung, die so ziemlich alles bot, was man sich erwünscht und erwartet hatte. So Gott und THE EPICUREAN wollen, sieht man sich nächstes Jahr in Berlin wieder.


 
Endsal für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» "Epicurean_Escapism"-Festival-Homepage
» Fotogalerie_by_Endsal
» CON-DOM_@_Art_Demolition_9
» ANDREW_LILES-Homepage
» ALEX_TENNIGKEIT-Homepage
» CARMEN_BURGUESS_@_flickr
» PHILIP_BEST_@_blogspot
» RUDOLF_EB.ER/RUNZELSTIRN_&_GURGELSTOCK-Homepage
» DENNIS_RUDOLPH_@_upstreamgallery
» TREPANERINGSRITUALEN-Homepage
» DIETER_MÜH/MuhMur_@_blogspot
» ANEMONE_TUBE-Homepage
» POST_SCRIPTVM-Homepage
» KE/HIL_@_Louis-Lingg-Entertainment

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