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ELECTRIC SEWER AGE: Bad White Corpuscle


ELECTRIC SEWER AGE: Bad White Corpuscle
Genre: Electronica
Verlag: Hallow Ground
Medium: CD / LP / DL
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Es ist nicht immer so leicht, völlig unvoreingenommen an ein Album heranzugehen, wenn es so speziell beworben wird. Der Hörerschaft, die für bestimmte Bereiche des musikalischen Geschehens besonders empfänglich ist, merkt da recht schnell einen pelzig aschenen Geschmack auf der Zunge. Vor allem dann, wenn da so dick aufgetragen wird. Das geheime Mitglied von COIL sagen sie, Strippenzieher. Der Mann, der schon für den Sound der Alben „Horse Rotovator“ und „Love's Secret Domain“ verantwortlich war. Dass das vorliegende Album „Bad White Corpuscle“ wie ein verloren gegangenes COIL-Album klingt, sagen sie. Und dass DANNY HYDE, der Mann, der hinter ELECTRIC SEWER AGE steckt, auch noch für NIN, PSYCHIC TV und viele andere der Produktionsverantwortliche war ...
Was aber bleibt, wenn das hochlobende Drumherum nicht mit eingedacht wird, wenn's ausgeblendet und mit gebotenem Abstand betrachtet wird? Kann das gelingen? Oder schwingt diese Information unablässig mit und gibt nur zwei Wege, also den Richtung Hohelied oder aber den Richtung Verriss frei?

Zunächst standen da also einige Hürden. Und über die lässt sich gut stolpern. So dann der Eindruck: Die ersten drei Titel sind wirklich nicht der Rede wert. Sie blubbern ruhig doch fein ausgearbeitet dahin. Der Mann versteht etwas von seinem Handwerk. Nur berühren diese drei Titel nicht sonderlich viel. Im Bereich des Ambient gibt es dergleichen Einiges, das sich damit ohne Anstrengung messen kann. Erst mit „Rising Corpuscle“ (04) wird's spannend. Ein stark brummender Sound, über dem eine hektische Sequenz läuft und Rauschen unter dem ein herunter gepitchtes Lachen wabert, lassen die Stolperfallen verschwinden. Fast neun Minuten andauernde Anspannung. Auf geht's. Und ab ... Mit „Bad White Corpuscle“ (05) scheint „Batwings“ von COIL aufzuleuchten. Doch der Sound bricht nach etwa zwei Minuten. Es wird rhythmisch bewegt. Dann mischen sich die Elemente. Auch „Redocine“ (06) ist von einer beachtlichen Dichte und einem ausgeklügelt wirksamen Sounddesign geprägt. Eine Gitarre und ein Geräusch, das etwas Plastisches an sich hat, sind da zu hören. Dazu – wie schon auf „Bad White Corpuscle“ – ein Chor. Und wieder bricht der Titel nach einiger Zeit in zwei Hälften. Nun stampft ein Bass unter heftigen Stimm- und kratzigen Soundsplittern herum. Die Stimme blendet aber bald wieder aus. Die Soundwand bleibt stehen. Dazu gesellt sich die Melodie, die anfangs schon zu hören war. So wie die Gitarre, die bis zum Schluss unablässig den Flamenco zupft. Schließlich mit „Black Corpuscle“ (07) wird es aufgeräumt und ruhig. Eine Stimme, ein Bass, sogar Akkorde eines Spinetts und die Melodie eines Instrumentes, das sich mittelalterlich anhört. Das Album beginnt und endet harmonisch und ruhig.
Erst nach mehrmaligem Hören bekamen auch die ersten drei Titel ihre Bedeutung im Gesamtgefüge des Albums. Sie hängen gewissermaßen aneinander, und erst über die Spieldauer von vierzehn Minuten öffnet sich die Tür, die mit dem letzten Titel behutsam wieder zugezogen wird.

Oft ist es unvorteilhaft, wenn die erste Beschäftigung mit einem Album nicht die Musik sondern der Pressetext dazu ist. Das Handwerk macht noch keine Kunst. Allerdings fördert der Mittelteil erstaunlich brillant leuchtende Momente zutage, die auch ohne Vorablob auskommen. Doch immer ist's die Eigen-Art. Sie wiegt jederzeit und überall schwerer als etwas, das nach etwas anderem klingt.

 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» Label-Seite
» Bad White Corpuscle auf youtube


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Zusammenfassung
Oft ist es unvorteilhaft, wenn die erste Beschäftigung mit einem Album nicht die Musik sondern der Pressetext dazu ist. Das Handwerk macht noch keine Kunst. Allerdings fördert der Mittelteil erstaunlich brillant leuchtende Momente zutage, die auch ohne Vorablob auskommen.

Inhalt
1.) Grey Corpuscle 3.56
2.) Corpuscular Corpuscle 5.11
3.) Amber Corpuscle 5.12
4.) Rising Corpuscle 8.40
5.) Bad White Corpuscle 6.27
6.) Redocine (Death Of The Corpuscle) 6.58
7.) Black Corpuscle 5.20
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