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Michael We.

DEISON: Quiet Rooms

Leere Hotelzimmer


DEISON: Quiet Rooms
Genre: Experimental
Verlag: Aagoo Records


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Der junge Italiener DEISON ist schon seit rund 20 Jahren im Geschäft der Klangexperimente tätig. Für ihn spricht, dass er in dieser Zeit nicht zahllose Veröffentlichungen, wie häufig im Noise- oder Dark Ambient-Genre üblich, auf den Markt geworfen hat, sondern eine übersichtliche Zahl an Alben sowie ausgewählte Zusammenarbeiten mit NONPOP-Künstlern wie ANNEN BERG, TEHO TEARDO oder SCANNER präsentiert.
Sein neuestes Werk "Quiet Rooms" behandelt, wie der Name schon andeutet, die Atmosphäre leerer Hotelzimmer. Dazu hat der Kassetten- und Field Recordings-Fetischist in Großstädten wie Mailand, Los Angeles oder Barcelona Aufnahmen gesammelt – also Geräusche, die in solchen leeren Zimmern zu hören waren –, sie vervielfältigt, übereinander gelegt, auf alle möglichen Arten und Weisen bearbeitet und mit dezenten elektronischen Drones versehen. Ergebnis sind vier lange Tracks (zwischen zehn und 17 Minuten) mit leicht unterschiedlichen Ausrichtungen.

Im ersten von vier Zimmern ("Private Exploration", 01) hängen hohe, geheimnisvolle, räumliche Drones in der Luft, unterfüttert mit kaum wahrnehmbaren, anderen Raumgeräuschen im Hintergrund. Alles geht bald in ein gemeinsames Grollen über, was einen sehr alienhaften Eindruck macht. Ein lebendiges, atmendes Zimmer, durch dessen Wände in der Ferne auch Geräusche von Telefonen oder Schlüsseln zu vernehmen sind. Nach einigen Minuten wird der Raum wärmer, die klaren Drones schimmern leise und schweben, vermitteln Ruhe und Geborgenheit. Immer wieder tauchen Field Recordings aus dieser Stimmung auf, wie über das gesamte Album hinweg.
Der Übergang zu "Lost Key" (02), dem zweiten Raum, ist nahtlos. Die Atmosphäre ist hier noch etwas verwehter, sphärisch. Drones liegen wie ein kosmisches, zeitlupenhaftes Glockenspiel in der Luft, wahlweise kommt auch eine federleicht gespielte Riesenorgel in Betracht. Sounds wie das Öffnen und Schließen von Türen bringen Hörspielcharakter hinein.
Auch "Not Available" (03) besteht im Wesentlichen aus langgezogenen, sphärischen Drones mit zum Teil ebenfalls länger anhaltenden Field Recordings. Im letzten und längsten Stück, "Air Conditioning" (04), ändert sich die Stimmung noch einmal: Freundlicher und heller stehen mehrere klare Drones nebeneinander, sakral in der Anmutung. Sie wirken zwischendurch wie Obertongesang, der sich nur in Nuancen verändert und sich glänzend in der Luft wiegt.

Wieder einmal erstaunlich, was mit minimalsten Mitteln möglich ist, wie über Minuten nur durch leichte Veränderungen Emotionen und Assoziationen erzeugt werden. Einsamkeit, Ruhe, Abgeschiedenheit, Verlorenheit und viele weitere Gefühle, die mit der Vorstellung eines Hotelzimmers in der Fremde zusammenhängen, vermittelt DEISON sehr anschaulich und teilweise auch sehr wohlig. Do not disturb!

 
Michael We. für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» DEISON
» DEISON @ soundcloud
» TEHO TEARDO
» ANNEN BERG @ Nonpop

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