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Camerata Mediolanense "Pankrátion"

Eine "Best of" CD aus Argentinien


Camerata Mediolanense
Genre: Neo - Klassik
Verlag: Twilight...
Vertrieb: Eislicht
Medium: CD
Preis: ~12,99 €
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Mit den CDs aus Übersee ist es immer so eine Sache. Nicht wenige Bands sind auf die vollmundigen Versprechungen asiatischer oder südamerikanischer Labels reingefallen. Immer wieder wird das Argument einer speziellen, preiswerten und schönen Edition, welche die Band in den jeweiligen Ländern bekannter machen soll, vorgebracht. Und genauso regelmäßig kommen nach Veröffentlichung 90 Prozent der Gesamtauflage nach Europa, vornehmlich Deutschland zurück, nutzen die betreffenden Labels doch in Wirklichkeit den "exklusiven" Tonträger nur dazu, um ein Tauschobjekt für begehrte Musikware in der Hand zu haben. Diese Rechnung geht mitunter nicht auf (wie im Falle der obskuren LEGER DES HEILS-CD aus China, deren Produzent von den Behörden seines Heimatlandes gestoppt wurde), in nicht wenigen Fällen aber gelingt es. "Pankrátion" von CAMERATA MEDIOLANENSE ist so ein Beispiel. Und tatsächlich ist die aus Argentinien stammende CD optisch die wohl bisher angenehmste Silberscheibe, das Digipac ist stilsicher und passend.
Aber musikalisch? Geboten wird ein Querschnitt aus den drei legendären CAMERATA-CDs "Musica Reservata" (2x), "Campo di Marte" (4x) und "Madrigali" (2x). Dazu gibt es in unveränderter Form die beiden Lieder der 10inch "L'Alfiere", immer noch so verhallt wie auf dem mittlerweile vergriffenen Vinyl, welches 2000 auf Eis & Licht erschien. Nichts neues unter der Sonne also und das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, daß tatsächlich alle Tonträger noch irgendwo erhältlich sind. Aber kann man der Band, deren musikalische Qualität für mich unumstritten ist, einen Vorwurf machen? Den der Naivität vielleicht, denn sie sind nicht die ersten, deren Gutgläubigkeit auf diese Art und Weise ausgenutzt wurde. Das Label spendierte auch kein neues Mastering, bezahlt wurde in Freiexemplaren, und ich frage mich derweil, in welches Land ich umziehen werde, um dermaßen unverschämt und kostengünstig an Veröffentlichungsrechte gestandener Bands zu kommen...
Doch zurück zu "Pankrátion", besteht doch die Hoffnung, das einzelne Hörerinnen und Hörer die Band noch gar nicht oder nur teilweise kennen. Und für genau diese Klientel ist die Zusammenstellung das Richtige.
Vereinfacht gesagt spielen CAMERATA MEDIOLANENSE Neoklassik mit einem prägenden Schlagwerkeinschlag. Doch um sie gleich vom Gros der sogenannten Neoklassik- und Military-Pop-Gruppen abzugrenzen, muß ich Ihnen verdeutlichen, daß in dieser Band klassisch ausgebildete Musikerinnen und Musiker musizieren, teilweise sogar Doktoren der Musik. Hier werden die Trommeln von Hand geschlagen und das Cembalo ist kein Keyboard oder gar Sample. Nun sind solche Unterschiede nicht immer hörbar, aber vertrauen Sie mir: bei CAMERATA hört man den Gegensatz zu den „Elektronik-Neoklassikern“ deutlich, die Mailänder sind ganz einfach um Klassen besser. Vergleichen kann man die Art und Weise des Musizierens vielleicht mit GAE BOLG, doch die kaspern (eine rühmliche Ausnahme ist das aktuelle Album „Requiem") mir ein wenig zuviel rum. Stellenweise kommen mir auch IN THE NURSERY in den Sinn, aber deren Sänger haben nie an die Qualität derer von CAMERATA herangereicht.
Insgesamt schlägt "Pankrátion" einen gelungenen Bogen von sehr klassischen Cembalo-Balladen wie "La Madre Cattiva", über neuvertontes, europäisches Liedgut wie "Madrigale", hin zu den großen "Hits" der Band ("La Grande Corsa", "Il Trionfo di Bacco e Arianna", "L'Homme Armè"), die jede(r) irgendwann einmal gehört haben sollte. Und so kommt trotz aller Widrigkeiten auch bei dieser CD das typische CAMERATA Gefühl auf, diese hymnische Euphorie, wie eine wilde Jagt oder ein erhabener Reigen. Bravo, Bravissimo!

 
für nonpop.de


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Zusammenfassung
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Inhalt
Titelliste/Tracklist:
1 Salve, Mundi Domine, Caesar noster, Ave
2 L'Homme Armè (versione)
3 Balcani in Fiamme
4 Rappresentazione
5 La Magnifica Aurora
6 La Madre Cattiva
7 Madrigale
8 La Grande Corsa
9 Il Trionfo di Bacco e Arianna
10 Der Tod
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