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awk

CERNLAB: Atomherz


CERNLAB: Atomherz
Genre: Electro
Verlag: electroton
Medium: 3-Zoll-Mini CD-R
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ELECTROTON ist ein kleines und feines Nürnberger Label, das sich als Plattform für zeitgenössische elektronische Musik versteht. Es wird von MARTIN WEISS, der als WEISS selbst im Katalog steht, geführt und hat sich dem Reduzierten verschrieben. Die erste Veröffentlichung (WEISS: „Rephlex“) stammt aus dem Jahr 2007. Es folgten weitere – meist als Digitaldownload. Ab 2010 wurde die Musik dann als Mini-CDR-Serie herausgegeben. Und die kommt schlicht in einer transparenten, mit Namen und Titelliste versehenen Mini-DVD-Schutzhülle daher. Minimal geht es zu ...

Eine der beiden letzten Veröffentlichungen kommt von CERNLAB bzw. MAREK SLIPEK und heißt „Atomherz“. CERN ist dabei ein Akronym und steht für „Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire“, d.h. für die „Europäische Organisation für Kernforschung“. Und LAB meint ganz einfach ein Labor. Der Name CERNLAB also spielt auf das Teilchenphysiklabor im Schweizer Kanton Genf an. Dort steht der Large Hadron Collider (LHC). Das ist der leistungsfähigste Teilchenbeschleuniger der Welt. Er befindet sich mehr als 100 Meter unter der Erde, ist etwa 27 Kilometer lang und simuliert Bedingungen, die nur wenige Sekundenbruchteile nach dem Urknall geherrscht haben müssen ... In Bezug auf die Musik von CERNLAB heißt das Sternenstaub und Gas – kleinste Minimalteilchen, die von ihrer Physis her in Bezug zu Raum und Zeit winzig, vom inneren Potential jedoch weitschweifend, umgreifend sind. Sie kommen aus einer ursprünglichen Singularität. Und ja, sie expandieren. Viermal fünf Minuten, in also hinreichend kleinen Raumeinheiten, breitet sich das Material jeweils aus ... 

„Scientificmurder“ (01) beginnt mit einer Bassdrum, die zwar im Taktraster bleibt, sich allerdings auf keine Zählzeit festlegen lassen will. Dazu clapt es. Das tut es dann auch ähnlich verschoben. Und da sind dann noch synthetische Einzeltöne zu hören, die zwar auf der Zählzeit zwei bleiben, jedoch ab und zu aussetzen, so dass der Einstieg in den Track mathematisch zwar korrekt ist, doch irgendwie seltsam unsortiert klingt. Nach etwa einer Minute setzt die Bassdrum dann aus. Der Ansatz einer Melodie erklingt. Und nach ein paar Sekunden steigt die Bassdrum wieder ein. Ähnliches passiert nach etwa drei Minuten. Das ist fast etwas für den Club, wäre das Ganze nur nicht so seltsam durcheinander ... In „Kowalsikhorse“ (02)  übernimmt von Anfang an ein Synthesizer, der mit kurzen und schnellen Anschlägen gespielt wird, den Basspart. Dazu im Kontrast – und wieder leicht daneben bzw. gegenläufig gespielt – der Ansatz einer Melodie. Danach, mit „Vietnamsugar“ (03) beginnt es zu ploppen und rhythmisch zu fiepen. Und schließlich schiebt sich in „Atomherz“ (04) alles zusammen, d.h. es stäubt auseinander, es expandiert ... Wie gesagt, klein und fein. Und dazu synthetisch kühl, reduziert, nahezu leer, aber über die gesamte Wegstrecke, die das Material in der gegebenen Zeit für uns hörbar bleibt, mitreißend.


 
awk für nonpop.de


Verweise zum Artikel:
» CERNLAB-Homepage
» Label-Homepage


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Zusammenfassung
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Inhalt
1 Scientificmurder 5:38
2 Kowalskihorse 5:25
3 Vietnamsugar 5:50
4 Atomherz 5:48
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