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Michael We.

BERTONI / BOCCARDI / MONGARDI: Litio

Vorbildliche Mischung aus Elektronik und Akustik


BERTONI / BOCCARDI / MONGARDI: Litio
Genre: Elektroakustik
Verlag: Boring Machines
Erscheinungsdatum:
23. September 2016
Medium: Vinyl LP
Preis: ~13,00 €
Kaufen bei: Bandcamp


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So entsteht ein gutes Album. Für seine letzte Veröffentlichung bat der italienische Musiker und Toningenieur ALBERTO BOCCARDI zwei befreundete Kollegen, bei den Liveauftritten behilflich zu sein. Rund um die zahlreichen gemeinsamen Konzerte Ende 2014 entdeckte das Trio eine Leidenschaft für Improvisation und begann, Grundlagen für einige Tracks zu legen. Diese wurden nach und nach ausgebaut und verfeinert; vier davon bilden nun das erste gemeinsame Album von ALBERTO BOCCARDI (Elektronik), PAOLO MONGARDI (Percussion) und ANTONIO BERTONI (Bass), alle drei in vielen weiteren experimentellen Projekten vertreten.
Bei der Mischung aus Elektronik und Akustik, also Elektroakustik, habe ich ein ganz bestimmtes, sehr unstrukturiertes und 'avantgardistische' Klangbild in den Ohren. Dieses kommt hier – man möchte fast rufen "Gott sei Dank" – nicht zum Tragen, im Gegenteil. Handfest, dicht und vor allem immer wieder extrem rhythmisch präsentieren sich die vier bislang namenlosen Stücke, schaffen eine eigenwillige, energiegeladene Landschaft.

Der Opener (01) lässt zu Beginn einen pfeifenden, eher noisigen Drone im Raum stehen, der aber zügig von akustischen, gewittrigen Schlägen eingefangen wird. Urplötzlich setzt sehr unruhige, aber ungeheuer treibende Percussion ein, dazwischen testen abgehackte und verschobene Synthielayer das Gelände. Erstaunlicherweise ergeben diese – und noch viel mehr – unterschiedliche Elemente ein homogenes Ganzes, das auf mich wie ein Gebilde aus unterschiedlich klingenden und laufenden Zahnrädern wirkt, die sich mit viel Elan und Energie voran bewegen. Irgendwie fast Metal, nur eben akustisch-elektrisch. Auch das nächste Stück (02) arbeitet mit sehr rollenden, 'tribal' Drums. Über dem extrem groovigen Rhythmus mit gezielten Aussetzern und Verschiebungen liegen ein vibrierender Dauer-Ton und Schnalz-Geräusche. Weitere unterschiedliche, aber elektronisch erzeugte Klänge über dem stoisch vorantreibenden Trommel-Bett sorgen für zunehmende Dichte, verleihen auch diesem Track später eine beinahe rockige, krachende Note. Es folgt eine eher avantgardistische Passage (03) mit blechernem Geklöppel und jazzigen Drones aus einem Fender Rhodes Piano (oder so ähnlich). Vordergründig trägt hier eher Dichte als Schnelligkeit, ein wiederum unwiderstehliches, treibendes Tuckern taucht erst gegen Ende auf; Elektro-Jazz! Der Abschluss (04) ist zweigeteilt: Erst wütendes, hektisches Trommeln mit weiterer Percussion, voluminöse Drones schieben sich in das immer lauter werdende Schlagwerk. Die zweite Hälfte des langen Stückes schwenkt dann genau ins Gegenteil: extrem ruhiger Ambient mit schabenden Geräuschen im Untergrund.

Es klingt abgedroschen und esoterisch: Aber bei dieser Musik spürt man förmlich die Energieströme fließen. Veränderungen erfolgen oft im Detail, mit viel Sorgfalt und dem Fokus auf der Wirkung des jeweiligen Klanges. Elektronik und Akustik verschmelzen hier, stehen nicht im Kontrast, sondern arbeiten als Ergänzung und gegenseitige Unterstützung. Ich bin wirklich sehr beeindruckt, die Tiefe dieser vier Stücke wirkt noch länger nach.

 
Michael We. für nonpop.de



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Zusammenfassung
Es klingt abgedroschen und esoterisch: Aber bei dieser Musik spürt man förmlich die Energieströme fließen. Elektronik und Akustik verschmelzen hier, arbeiten als Ergänzung und gegenseitige Unterstützung. Ich bin wirklich sehr beeindruckt, die Tiefe dieser vier Stücke wirkt noch länger nach.

Inhalt
01. Track 1 (10:30)
02. Track 2 (08:15)
03. Track 3 (07:48)
04. Track 4 (11:40)

~ 38 min.
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