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Michael We.
Angespielt: RASALASAD, VON MAGNET......KILL YOUR BOYFRIEND u.a. Aktuelle Besprechungen in Kürze  KILL YOUR BOYFRIEND: Ghosts (EP)
SYHREC, Dezember 2016, Tape / DL KILL YOUR BOYFRIEND aus Italien sind bei mir erst mit dieser EP in Erscheinung getreten. Obwohl seit 2011 schon eine ganze Reihe an Veröffentlichungen existiert. Die aktuellen vier Songs werden aber dafür sorgen, dass ich mir den Rest des Portfolios auch noch anhöre, denn das Duo macht famose, düstere Wave-Musik.
"Man 1" (01) bleibt instrumental, hat zwar noisig-industriellen, aber durchweg sehr rhythmischen Charakter. Fanfarenartige Drones mischen sich mit Bass-Gewummer. Der Bass gibt auch in "Man 9" (02) den Takt vor, hindurchzuhören durch sägende Klänge. Es pfeift und kreischt, die Überraschung wartet in der Mitte des Stückes. Denn hier folgt der Übergang zu eisigem, stoischem Cold Wave mit klagendem, leicht zerrendem Gesang aus dem Hintergrund. Für die restliche Minute nimmt dieser Track in seiner Mischung ungeheuer an Fahrt auf. "Man 4" (03) lässt sich auch als Cold Wave bezeichnen, zum Synthie-Beat sägt die Melodie, der Gesang leicht punkig, untermalt von CURE-Gitarren. Und "Man 5" (04) schließlich ist der düsterste Song der vier, barsche Trommeln und depressiver Gesang aus der Gruft, zusammen mit einer quengelnden Gitarre. Vier Stücke zwischen Post Punk und jeder Art von Wave. In rund 13 Minuten steckt mehr Energie und Innovation als in manchem Album über die volle Länge. Läuft bei mir ab sofort in Dauerschleife. RASALASAD feat. VON MAGNET and WILDSHORES: Magnetism THISCO, Dezember 2016, 3inch CD  Schöne Idee, gute Verpackung: THISCO-Labelact RASALASAD (haben wir hier schon vorgestellt) lädt sich befreundete Künstler ein, um seinen 17minütigen Soundtrack mit Spoken Words zu versehen. Die beiden französischen Acts VON MAGNET und WILDSHORES arbeiten also auf dieser hübsch eingewickelten 3inch-CD mit dem Portugiesen zusammen und liefern die Vocals.
Verwehte Drones, Gongs und flüsternde Stimmen sorgen für spirituelle Atmo. Lyrik-Versatzstücke schweben teils auf einzelnen Sounds, die wie Seifenblasen wirken, zum Teil aber auch auf Struktur und Rhythmus. Sehr geheimnisvoll, immer wieder auch mit dichteren Passagen, dann im Gegensatz dazu längere Pausen, die nur mit einzelnen Wörtern oder einem strahlenden Drone befüllt werden. Nicht zum Zweithören geeignet, hier muss man sich konzentrieren und sich die Stimmung erarbeiten. Dann, nach wenigen Minuten, fällt es aber sehr leicht, sich auf das verwobene, elektronische Etwas mit poetischen Vocals einzulassen. RASALASAD vs. AMANTRA: Thisturbia THISCO, Dezember 2016, 3inch CD  Das "vs." zwischen den beiden Projekten deutet darauf hin, dass die Zusammenarbeit hier anders lief als bei der oben besprochenen CD. Verpackung und Format – 3inch – sind zwar entsprechend der Serie gleich, aber jedes Projekt hat je eine Hälfte des langen Stückes – ebenfalls rund 17 Minuten – übernommen, so dass es sich eigentlich um zwei Tracks handelt.
RASALASAD beginnt mit deutlich dröhnenderen, harscheren Klängen als auf "Magnetism". Über knirschende Drones flirren und tuten Frequenzen, was teils auch wie eine Unterhaltung klingt, aber gänzlich ohne Vocals auskommt. Sehr mächtig, bis zur Pause in der Mitte mit windigen, höhligen Klängen. Dann übernimmt das französische Drone-Projekt AMANTRA. Die Atmosphäre gestaltet sich weiter und offener, über der Drone-Melodie im Hintergrund liegen vibrierende Gitarrensaiten. Ein großer Drone- und Ambient-Moment, bis zum ruhigeren Ausklang in einer percussion-basierten Umgebung. Elegante Töne, insbesondere die zweite Hälfte macht deutlich, welche Energie Drone-Musik innewohnen kann. Wer auf Sonderformate steht, sollte sich mit dieser THISCO-Serie näher befassen.
Michael We. für nonpop.de
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