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13-05-2003, 20:39 | Archivar

TONTRÄGER- BESPRECHUNGEN KARJALAN SISSIT

Bei KARJALAN SISSIT handelt es sich um das Projekt des in Schweden beheimateten Finnen Markus Pesonen, der dem Dunstfeld Peter Petterssons (ARCANA/SOPHIA) entstammt. Produziert und abgemischt wurde im Erebus-Studio. Nach einer erfolgreichen, selbstbetitelten Langrillenveröffentlichung über Cold Spring veröffentlicht er mit Miserere (Cold Meat Industry) und dem Siebenzöller Viinanjuontikoulu/Elämä Juoksuhaudoissa (Eternal Soul) im Doppelschlag gleich zwei neue Werke.
Autor: Richard

KARJALAN SISSIT – Miserere
(Cold Meat Industry Nr. 117)

Zugeben, so ganz frisch ist die vorliegende Scheibe nicht mehr, erschien sie doch schon Ende letzten Jahres. Stilistisch lehnt sich Herr Pesonen stark an den typisch berühmt-berüchtigten Cold Meat Industry-Sound an. Namen wie IN SLAUGHTER NATIVES und THE PROTAGONIST kommen dem Betrachter in den Sinn. Damit bedient er zum einen all‘ die Nörgler, die dem schwedischen Label kreative Stagnation und personelle Inzucht vorwerfen (deren Zahl ja nicht gering ist). Zum anderen kommen aber auch all‘ jene auf ihre Kosten, die von diesen Stoff nicht genug bekommen können, denn handwerklich und von der Gestaltung her liegt alles im grünen Bereich.
Manchmal fragt man sich allerdings, wer der Herr im Hause KARJALAN SISSIT (der Name ist eine Honoration an die ehemaligen finnischen Widerstandskämpfer des russisch-besetzten Karelien) ist. Von den neun Liedern entstammen nur drei alleine der Feder Pesonens. Weitere drei stellen eine Kooperation von Pesonen mit oben erwähnten Pettersson dar, ein Lied stellte Gustaf Hildebrand (dessen Projekt LITHIVM die Tage, Bingo!, via Cold Meat ebenfalls das Licht der Welt erblicken wird) zur Verfügung und die restlichen Zwei wurden den (neo)-klassischen, finnischen Komponisten Jean Sibelius und Arvo Pärt „entliehen". Naja, hier wurde zu mindestens mit Niveau und Geschmack geklaut. Dennoch kann ich Miserere jeden unbelehrbaren (so wie mich) Anhänger des Karmanik-Klans ans Herz legen. Im Zweifelsfall aber gilt: Reinhören!

KARJALAN SISSIT – Viinanjuontikoulu/Elämä Juoksuhaudoissa 7" (Eternal Soul Nr. 07)

Die erste Seite (Viinanjuontikoulu) beginnt ruhig-geheimnisvoll, steigert sich aber plötzlich in ein ekstatisch-rhytmisches Stück in bester Cold Meat-Manier. Will heißen: Wie schon auf Miserere zelebriert, frißt sich das Stück in bester IN SLAUGHTER NATIVES-Manier durch Deine Gehirnwindungen. Und: Wem schon (die Beschreibung von) Miserere nicht gefiel, der wird auch an diesem Werk keinen Gefallen finden.
Seite 2 enthält nur die 1:1-Aufnahme des finnischen Soldatenliedes Elämä Juoksuhuhaudoissa. Ich persönlich finde die unbearbeitete Verwendung fremden Musikguts, wie unter anderem von DER BLUTHARSCH betrieben, immer ärgerlicher. Bei Tonträgern mit „herkömmlicher" Laufzeit (siehe eben DB oder SISSITS Miserere) ist das noch zu verschmerzen, wenn aber die Hälfte des Vinyls nur aus fremden Federn besteht, ist das Maß erreicht. Leider scheint das bei Eternal Soul Methode zu haben, wie schon TOROIDHS Veröffentlichung, bei der dasselbe Problem auftauchte, beweist. Der durchwegs gute Eindruck der ersten Seite geht dadurch leider verloren. Trotz Limitierung auf 333 Stück also nur bedingt zu empfehlen.
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